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Acker-Schachtelhalm

Acker-Schachtelhalm

Equisetum arvense ist die lateinische Bezeichnung für den Ackerschachtelhalm. Im Lateinischen bedeutet Equisetum „Pferdeschwanz“. Das Beiwort arvense beschreibt den Standort: auf dem Acker. Der Stängel mit den vielen dünnen Nebenästen wird auch mit dem buschigen Schwanz von Katze, Fuchs und Schaf verglichen, daher die Volksnamen: Katzenwedel, Fuchsschweif, Schafsschwanz. Die Beinamen Zinnkraut oder Scheuergras weisen auf die Verwendung zum Polieren von Zinnkannen und Zinntellern hin, wozu Ackerschachtelhalm sich eignet aufgrund seiner rauen Oberfläche. Die deutsche Bezeichnung Schachtelhalm bekam die Pflanze wegen ihrer schachtelartig ineinander gesteckten Stängelglieder, die sich leicht auseinander ziehen lassen.

Der Acker-Schachtelhalm ist eine der ältesten Pflanzen der Erde. Vor etwa 400 Millionen Jahren bedeckten Wälder aus Schachtelhalmen, Farnen und Bärlappgewächsen die Erdoberfläche. Damals waren sie mehr als 40 Meter hoch, heute messen sie etwa noch 40 cm. Die grünen Triebe, die aussehen wie kleine Tannenbäume, wachsen im Sommer und stecken voller Heilkräfte.

Tipps zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren

Zu Beginn des Frühjahrs treibt der Ackerschachtelhalm zunächst braune Sporentriebe aus der Erde, die einen zapfenförmigen Fruchtstand haben. Sie sehen ein bisschen aus wie zottelige Spargel. Wenige Wochen später wachsen dann die grünen Triebe, die als Heilpflanze genutzt werden.
Von Juni bis Juli ist die richtige Zeit, die grünen, kräftigen Triebe des Ackerschachtelhalms zu ernten. Der wichtigste Inhaltsstoff ist die Kieselsäure, die bei den jungen Trieben leichter in Tee (durch das heiße Wasser) löslich ist als bei älteren, also später geernteten Stängeln.
Ernten Sie nur die oberen Teile des Ackerschachtelhalms und achten Sie darauf, dass keine dunklen, braunen Punkte auf den grünen Ästchen zu sehen sind. Das würde auf einen Pilzbefall hindeuten, der sich allerdings erst im Spätsommer auf den Pflanzen festsetzt. Gebündelt an einem luftigen Ort aufhängen bis die Stängel gut durchgetrocknet sind,dann an einem trockenen Platz z.B. in einem Leinensäckchen aufbewahren.

Acker-Schachtelhalm als Heilmittel

Der hohe Gehalt an Kieselsäure und Mineralstoffen wie Kaliumsalze, Calcium, Magnesium, Aluminium, Eisen, Mangan erklärt die positive Wirkung auf Haut und Schleimhaut und bietet vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für den Ackerschachtelhalm. Das Gute dabei: alle heilkräftigen Inhaltsstoffe können einfach in Form eines Tees genossen werden.

Rezept Tee: 1 Teelöffel getrockneten und klein geschnittenen Ackerschachtelhalm pro Tasse, 5 bis 10 Minuten kochen lassen, nach weiteren 15 Minuten abseihen.

Der hohe Gehalt an Kalium regt die Nierentätigkeit an und fördert die Ausscheidung von Stoffwechselablagerungen. Dazu empfiehlt sich, mindestens 2 Liter Ackerschachtelhalm -Tee pro Tag zu trinken, auch bei Entzündungen von Niere, Harnleiter und Blase sowie bei Rheuma oder Gicht; Nieren- oder Blasensteine können ausgespült werden, Wassereinlagerungen werden beseitigt.

Acker-Schachtelhalm-Tee

Ackerschachtelhalm enthält sehr viel Kieselsäure und wertvolle Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Aluminium, Eisen und Mangan.

Ein Tee aus Ackerschachtelhalm kräftigt

  • Haut und Schleimhaut, hilft bei
  • Husten und Bronchitis sowie
  • Entzündungen der Nebenhöhlen.
  • Der Tee wirkt als „Gewebestraffer“ bei schlaffem Bindegewebe, Blasenschwäche und Gebärmuttervorfall.
  • Bei Sodbrennen puffert er überschüssige Magensäure ab.
  • Bei Knochenbrüchen,
  • Problemen mit den Bandscheiben und
  • Entzündungen von Schleimbeutel oder Knochenhaut beschleunigt er die Heilung.
  • Er aktiviert die Arbeit von Niere und Blase auch bei rheumatischen Erkrankungen.
  • Nebenbei hält er die Blutgefäße flexibel und stärkt das Gedächtnis.

Ackerschachtelhalmtee können Sie unbedenklich über längere Zeit trinken. 2 – 3 Tassen pro Tag sind ausreichend. Mit einem Tee aus 2 TL auf 500ml Wasser können Sie auch Umschläge, Kompressen, Sitzbäder oder Voll-Bäder machen.

Ackerschachtelhalm – Tee hilft als Gurgellösung bei Entzündungen im Mund und bei Halsschmerzen, Entzündungen der Nebenhöhlen

Trinken Sie den Tee aus Acker-Schachtelhalm auch, wenn sie sich einen Knochenbruch zugezogen oder Probleme mit Bandscheiben haben. Sie heilen sehr viel schneller.

Schon Sebstian Kneipp hat darauf hingewiesen, dass jeder Mensch, der über 40 Jahre alt ist, täglich ein Tässchen Ackerschatelhalmtee trinken sollte. Das hält die Gefäße geschmeidig und beugt dem Gedächtnisschwund vor.

Teerezept zur Vorbeugung von Osteoporose

Ackerschachtelhalmtee mit Beinwellblättern und Brennnessel zu gleichen Teilen mischen, pro Tasse 1 Teelöffel dieser Mischung mit heißem Wasser übergießen und täglich Tasse trinken.
(Möglicherweise werden Sie beim Kauf von Beinwell darauf hingewiesen, dass die Wurzeln – je nach Anbaugebiet – in äußerst geringen Mengen Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthalten können, die im Verdacht stehen, in sehr hoher Dosis die Leber zu schädigen und Krebs zu erzeugen. Als Vorsichtsmaßnahme wird empfohlen, Beinwell nur für 4-6 Wochen pro Jahr anzuwenden. Allerdings gibt es seit mehr als 20 Jahre PA-freie Züchtungen im Handel. Achten Sie bitte darauf, diese zu erstehen.)

Bei schlaffem Bindegewebe, bei Blasenschwäche und Gebärmuttervorfall wirkt Ackerschachtelhalm ebenfalls als „Gewebestraffer“ und unterstützt den Erfolg gymnastischer Übungen.

Ackerschachtelhalm-Tee kann auch äußerlich angewandt werden. Er kräftigt empfindliche Haut, hilft bei juckenden Ekzemen sowie schlecht heilenden Wunden und pflegt trockene Haut.

Acker-Schachtelhalmsalbe zur Pflege von rauer, ekzematischer und trockener Haut

kräftigt die empfindliche Haut, hilft bei juckenden Ekzemen, schlecht heilenden Wunden und pflegt raue und trockene Haut. Auch als Nachtcreme ist sie wunderbar geeignet.

Für etwa 100 Gramm Salbe brauchen Sie:

50 Gramm Eucerin anhydricum (aus der Apotheke)

40 ml Ackerschachtelhalmtee (etwa 10%ig, s.u.)

10 ml Blütenöl (zum Beispiel Johanniskrautöl)

einige Tropfen Duftöl Ihrer Wahl (z.B. Rosenöl, Orangenöl…)

Kochen Sie zunächst einen Tee aus 10 Gramm getrocknetem Ackerschachtelhalm in 100 ml Wasser vorsichtig 15 Minuten lang. Ersetzen Sie gegebenenfalls das verdunstende Wasser. Gleichzeitig schmelzen Sie in einem Wasserbad das Eucerin in einer Plastikschüssel. Mit einem kleinen Schneebesen rühren Sie 40 ml von dem noch heißen Schachtelhalmtee hinzu. Auch das Johanniskrautöl fügen Sie hinzu, nehmen die Schüssel aus dem Wasserbad und rühren so lange mit dem Schneebesen weiter, bis die Salbe erkaltet und fest wird. Kurz vorher geben Sie 5–10 Tropfen von Ihrem Lieblingsduft hinzu.

Streichen Sie die Salbe in schöne Gefäße, beschriften Sie sie und lagern Sie sie bis zum Gebrauch oder Verschenken an einem kühlen Ort.

Für alle, die nicht selber Salben rühren möchten, gibt es Ackerschachtelhalm auch in Naturkosmetik-Körperpflegeprodukten vom Deo bis zum Duschbad sowie als Tinktur, Öl oder Salbe. Lassen Sie sich im Naturkostladen, Reformhaus oder der Apotheke beraten.

Acker-Schachtelhalm-Bad

Wenig aufwändig ist die äußere Anwendung von Ackerschachtelhalm-Tee für Umschläge oder Bäder.
Für ein Vollbad 100 Gramm Ackerschachtelhalm mit 2 Litern kochendem Wasser übergießen, einweichen lassen, nach 1 Stunde den Ansatz zum Sieden erhitzen, weitere 15 Minuten vorsichtig kochen, dann dem Bad zusetzen.
Badetemperatur -und dauer: 10 bis15 Minuten bei etwa 39 °C, danach mindestens 1 Stunde Bettruhe.

Sitz-Dampfbad

Dämpfe von Ackerschachtelhalmtee helfen bei akuten Blasenerkältungen und Eierstockentzündungen. Sie sind außerdem eine Wohltat bei Prostataleiden und nach Unterkühlung:
2 Liter kochenden Schachtelhalmtee in Sitzbadewanne, Bidet oder einfach einen Eimer gießen, sich darüber hocken, sodass die aufsteigenden Dämpfe 10 bis 15 Minuten auf die Blasengegend wirken können. Danach warm halten.

Haarspülung

Bei gespaltenen Haarspitzen oder brechenden Nägeln ist Ackerschachtelhalmtee als Haarspülung ein Geheimtipp. Wieder ist es die Kieselsäure, die diese Gewebe stärkt.

Ein Tipp für Gärtner

Weichen Sie 100 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm in 5 Liter Wasser über Nacht ein und kochen ihn dann 30 Minuten vorsichtig auf. Zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen oder auch bei akutem Befall gießen oder spritzen Sie Ihre Garten- oder Topflanzen mit einer Verdünnung von 1Teil Brühe mit 9 Teilen Wasser. Die Pflanzen lagern die Kieselsäure in ihre Zellwände ein – die Schädlinge beißen sozusagen auf Sand, sie beißen sich die Zähne daran aus.