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Arnika

Arnika

Arnika zählt zu den bewährten Hausmitteln und gehört in jede Hausapotheke. Wenn Sie unterwegs sind, sollten Sie Arnika im Rucksack, im Reisegepäck oder im Strandkorb dabei haben! Arnika wirkt wundheilend, desinfizierend und entzündungshemmend. Sie hilft, Gewebe zu regenerieren und eignet sich zur Behandlung aller Verletzungen, die durch Stoß, Fall, Stich und Schnitt entstanden sind.
Es werden zahlreiche Mittel mit Arnika angeboten: vom Wundschutztuch über Salben bis hin zur Arnikatinktur sowie Arnika in homöopathischer Form.
In der Homöopathie ist Arnika das Basismittel bei jeder Art von Verletzung, auch bei Verletzungsschock. Diese Präparate werden aus der Wurzel gewonnen. Arnika wird in der Chirurgie zur Operationsvorbereitung verwendet, um starkem Blutfluss und Embolien vorzubeugen. Sie wird in der zahnärztlichen Praxis vor Zahnextraktionen und Kieferoperationen zur Verminderung von Nachblutungen und Schmerzen eingesetzt. Die Wahl der Potenz hängt u.a. von der Schwere der Verletzung ab.

Arnika-Tinktur

Setzen Sie 10 Gramm getrocknete Blüten Arnika mit 90ml 70%igem Alkohol aus der Apotheke an. Schütteln Sie diesen Ansatz täglich um, lassen ihn 2 Wochen an einem hellen Platz ausziehen und filtrieren dann ab.
Achtung: Vor der Anwendung muss Arnikatinktur immer verdünnt werden!
Wird Arnikatinktur zu konzentriert verwendet, kann es zu Rötungen und Ekzemen mit Bläschen kommen.
Die Verdünnung gelingt am leichtesten, wenn Sie einen Esslöffel Arnikatinktur in eine Tasse mit etwa 100 ml Wasser geben. Das entspricht einem Verhältnis von 1:5.
Für Arnika-Umschläge tauchen Sie ein Baumwolltuch in die 1:5 verdünnte Tinktur, drücken es gut aus und legen es auf die schmerzende Stelle. Legen Sie ein trockenes Tuch darüber. Erneuern Sie den Umschlag, sobald er anfängt sich zu erwärmen, etwa alle Viertel- bis halbe Stunde.
Arnika-Umschläge helfen bei Prellungen, Muskel- und Sehnenzerrungen, Verstauchungen und auch bei Gewebsschwellungen nach Knochenbrüchen. Oft sind damit Blutergüsse verbunden und auch diese klingen mit Hilfe von Arnika-Umschlägen schneller ab, da die Resorption verbessert wird. Erkennen können Sie das daran, dass Blutergüsse mit Arnikabehandlung sich nicht so stark verfärben und nicht so lange schmerzen. Arnika wirkt abschwellend und nimmt den Schmerz, wirkt entzündungshemmend und beschleunigt die Wundheilung.

Vor allem für sportlich aktive Menschen, zumal wenn sie an Wettkämpfen teilnehmen, ist Arnika eine unverzichtbare Begleiterin. Sie können homöopathisch aufbereitet Arnika nehmen. Das entspannt das Gewebe, macht es geschmeidig und ist nicht zu ersetzen bei der Vorbeugung und Behandlung von Muskelkater und Sportverletzungen!

Eine wärmende Massage vor und nach dem Sport mit Arnikasalbe oder -öl fördert ebenfalls die Durchblutung, lockert die Muskulatur und schützt somit vor Muskelkater.

Birken-Arnika-Öl

Eine Hand voll Birkenknospen (vom Frühlingsspaziergang oder aus der Apotheke) und eine Hand voll getrockneter Arnikablüten (aus der Apotheke) werden in einem Schraubdeckelglas mit 250 ml Mandelöl (oder kalt gepresstem Olivenöl) übergossen, so dass die Pflanzenteile gut bedeckt sind. Lassen Sie diesen Ansatz drei Wochen bei Zimmertemperatur stehen und schütteln täglich um. Danach sieben Sie ab und bewahren das fertige Öl am besten in einer dunklen Flasche auf.
Die Birke wirkt wie die Arnika auch Entzündungen entgegen, denn sie entstaut das Gewebe.
Durch die Zugabe von Johanniskrautöl können sie die Wirkung des Arnika-Birkenöls noch verstärken. Johanniskrautöl wärmt, lässt kleine Wunden heilen, pflegt die Haut und besänftigt schmerzende Muskeln.
Mischen Sie 70ml des Birken-Arnika-Öls mit 30ml Johanniskrautöl. Das ergibt ein wunderbares Haut- und Muskelpflegeöl.

Arnika-Mütze

Bei Kopfprellungen oder Gehirnerschütterungen ist ein altes Rezept empfehlenswert: die sogenannte „Arnikamütze“.
Dazu verdünnen Sie die Arnikatinktur um das 2 bis 3fache, also: 50ml Arnika-Tinktur auf 100 ml Wasser. Tauchen Sie ein Mulltuch ein, drücken sie gut aus und legen sie es so um den Kopf, dass besonders Stirn, Schläfen und Nacken gut befeuchtet sind.

Sonstige Anwendungen

Eine der wenigen unangenehmen Begleiterscheinungen des Sommers ist die Gefahr von Insektenstichen. Besonders unangenehm und schmerzhaft wird es, wenn ein Stich sich entzündet. Hier wirken Auflagen mit Arnikatinktur abschwellend und entzündungshemmend – auch schon vorbeugend, möglichst gleich nach dem Stich aufgetragen.

Auch wenn Sie unter rheumatischen Beschwerden leiden, sind Auflagen, Umschläge und Bäder mit Arnikatinktur eine schmerzstillende Hilfe.
Für ein Arnika-Bad geben Sie einfach 4 Esslöffel Arnikatinktur ins fertige Badewasser – das fördert die Durchblutung der Haut und belebt den Hautstoffwechsel, erwärmt und lockert die Muskeln, lindert Glieder- und Gelenkschmerzen und hilft auch bei Verletzungen mit Blutergüssen und nach Überanstrengung.

Ebenso bewährt hat sich Arnikatinktur bei oberflächlichen Venenentzündungen oder chronischer Veneninsuffizienz.

Die in der Arnika enthaltenen Flavonoide steigern die Durchblutung der Herzkranzgefäße, wodurch es zu einer schnell eintretenden verbesserten Leistung der Herzmuskulatur kommt. Allerdings kann es bei der innerlichen Einnahme von nicht homöopathisch aufbereiteten Mitteln mit Arnika leicht zu Überdosierungen und gefährlichen Nebenwirkungen wie Schwindel, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Muskelzittern kommen. Deswegen wird heute zur inneren Anwendung lediglich die Verwendung in homöopathischen Potenzen empfohlen.
Bei Herzbeschwerden sowie allen anderen ernsten Verletzungen sollten Sie dies immer in Rücksprache mit einem erfahrenen Arzt/einer erfahrenen Ärztin tun.

Entzündungen im Mund- und Rachenraum

Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum regt Gurgeln mit Arnikatinktur die Abwehrkraft der Schleimhäute an und beseitigt beginnende Halsinfekte und Heiserkeit schlagartig.
Tipp: Zum Gurgeln sollte die Tinktur im Verhältnis 1:10 verdünnt werden.
Also: 1 Esslöffel Arnikatinktur auf 1 Zahnputzbecher (150 ml) Wasser.