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Augentrost

Augentrost

Augentrost Tee

Übergießen Sie 1 Esslöffel getrocknetes oder 2 Esslöffel frisches Augentrost-Kraut mit einem halben Liter kochenden Wassers und lassen ihn 10 Minuten lang ziehen. Trinken Sie diesen Tee über den Tag verteilt, er unterstützt die augenklärende Wirkung von innen.
Zur äußerlichen Anwendung tränken Sie ein Wattepad mit dem abgekühlten Tee und betupfen damit die Umgebung des Auges.

Augenbad

Eine intensivere Wirkung hat ein Augenbad mit Augentrost-Tee, zum Beispiel bei einer Bindehautentzündung oder bei einem Gerstenkorn. Lassen Sie eine Tasse abkühlen und geben noch einige (3-5) kleine Salzkörnchen hinzu. Das macht die Augenspülung angenehmer, weil der Tee dem Salzgehalt der Tränenflüssigkeit angeglichen wird. Filtrieren Sie den Tee vor der Anwendung noch einmal durch einen feinen Kaffeefilter, um kleine Schwebeteilchen zu entfernen.
Füllen Sie eine Augenbadewanne mit diesem Tee, drücken diese an das Auge und öffnen „unter Wasser“ das Auge – ein kurzer „Augen-Blick“ genügt. Schließen Sie das Auge wieder und lassen es eine Zeit lang geschlossen. Öffnen und schließen Sie das Auge einige Male hintereinander.

Augenkompressen

Augenkompressen helfen bei Augenentzündungen oder bei gereizter Bindehaut wie sie Kontaktlinsenträger auch manchmal beklagen.
Auch bei geschwollenen Augenlidern, müden Augen und – bei regelmäßiger Anwendung – sogar bei Tränensäcken lindern Augenkompressen. Hierfür verstärken Sie die Wirkung des Augentrost noch mit der beruhigenden Wirkung des ätherischen Öls des Fenchels.
Rezept: Dazu müssen Sie Fenchelsamen im Mörser zerstoßen; mischen Sie 10 Gramm davon mit 25 Gramm getrocknetem Augentrost. Von dieser Mischung nehmen Sie einen Teelöffel und übergießen ihn mit 250 ml Wasser, lassen 15 Minuten zugedeckt ziehen und gießen ihn dann ab. In diesen noch warmen Tee tauchen Sie für jedes Auge eine kleine Mullkompresse, drücken sie gut aus und lassen sie 10 Minuten auf Ihren geschlossenen Augen liegen. Das können Sie drei- bis viermal täglich machen.
Tipp: Lauschen Sie dabei schöner Entspannungsmusik.
Zur Erfrischung der Augen gib es ebenfalls fertige Präparate mit Augentrost.

Weitere Anwendungen

Augentrost tut nicht nur den Augen gut, sondern kräftigt alle Schleimhäute, egal ob die Nase läuft, die Nebenhöhlen verstopft sind, ob Husten die Lunge quält oder die Magenschleimhäute gereizt reagieren. Augentrosttee reinigt und stärkt die Schleimhäute und verbessert damit auch die körpereigenen Abwehrkräfte.
Dazu sollten Sie den Tee über einen längeren Zeitraum – etwa 6 Wochen lang – trinken.
Die positive Wirkung auf die unterschiedlichen Schleimhäute klingt in den alten volkstümlichen Namen mit, die man dem Augentrost gegeben hat: Magentrost wurde er genannt, Zahnwehkraut oder auch Hirnkraut, denn auch das Gedächtnis soll sich mit Hilfe dieses Pflänzchens verbessern.

Augentrost

Augentrost-Wein

In alten Kräuterbüchern findet sich das Rezept für Augentrostwein. Es heißt, er „bringe die Sehkraft zurück und bewahre vor dem Gebrauch von Brillen“. „Casse-lunette – Brillenbrecher“ heißt er deswegen auch im Französischen.
Auch in anderen europäischen Ländern wird Augentrost sehr geschätzt, was in Namen wie „Luminella – Licht für die Augen“ im Italienischen und „eyebright – Augenglanz“ im Englischen zum Ausdruck kommt.
Rezept: Übergießen Sie zwei Hände voll frischen Augentrostkrauts mit einem dreiviertel Liter guten Weißweins. Lassen Sie diesen Ansatz unter täglichem Umschütteln 14 Tage lang an einem hellen Platz – aber nicht in der Sonne – stehen. Filtrieren Sie dann durch einen Kaffeefilter ab und trinken jeden Abend ein Likörgläschen voll davon.
Dieser Wein ist mindestens ein halbes Jahr lang haltbar.

Ein anderes Rezept aus dem 15. Jahrhundert empfiehlt, Augentrost mit den Reben zusammen zu Wein vergären zu lassen. Dieser Wein – ein Jahr lang getrunken -, vertreibe „die Dunkelheit aus den Augen“. Es wird berichtet, dass Menschen nach dem Genuss diese Weins „die Brillen hinweg gethan und allerley Schrift gelesen“ haben.

Auch in der Homöopathie wird Augentrost (Euphrasia) eingesetzt. Dazu gibt es ein treffendes Gedicht aus dem Buch „Gereimte Homöopathie“ von Angela von Büdingen, das die Indikationen für Euphrasia beschreibt:

Der Schnupfen mild, die Träne beißt –
Das Mittel hier Euphrasia heißt.

Akut fließt Schnupfen wässrig, reichlich,
Die Augen brennen unvergleichlich!

Entzündungen der Bindehäute
Befallen die Euphrasia-Leute.

Daneben sollte man erwähnen:
Euphrasia-Kranke häufig gähnen.

Dick sind die Lider und verklebt,
was ihre Stimmung nicht grad hebt!

Larynx-katarrh und Hustenreizung,
verstärkt im warmen Raum mit Heizung.

Der Kranke hustet nur am Tage;
Warum nicht nachts? Das ist die Frage…

Der Schnupfen hält auch nächstens an –
Es niest der Kranke, was er kann!

Im Freien er sich besser fühlt,
wenn frische Luft die Nase kühlt.