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Birke

Birkenallee

Birken waren und sind Sinnbild des Frühlings, des Lichten, Leichten und neuer Energie. Auch in alten Zeiten versorgte die Birke schon die Menschen mit allem, was sie zum Leben brauchten: Aus der jungen Rinde wurden Umhänge, Matten und Taschen gemacht, auch Schuhe und Behälter, Löffel und Teller. Kochtöpfe nähte man aus Birkenrinde und verschloss die Nähte mit Birkenharz.

Getrocknete Birkenrinde wurde eng zusammengerollt und diente als lang leuchtende Fackel. Trapper und Pfadfinder wissen es: Birkenholz ist selbst in frischem oder gar nassem Zustand leicht zu entzünden. Der Pilz, der auf altem Birkenholz wächst, ist der Zunderschwamm. Er ist leicht entflammbar und eignete sich in Zeiten, bevor es Streichhölzer und Feuerzeuge gab, wunderbar zum Feuer anzünden.

Das älteste Kaugummi der Welt ist aus Birkenharz. In Schweden wurde ein solches 9000 Jahre altes Harzstück gefunden – mit Zahnabdrücken eines Steinzeitmenschen. Ötzi, der Alpenüberquerer, trug vor 4000 Jahren einen Becher aus Birkenrinde bei sich.

In alten Zeiten berührten die Bauern zu Beginn des Frühlings mit jungen Birkenzweigen alles, was fruchtbar werden sollte: Äcker, Bäume, Tiere, auch junge Frauen blieben nicht verschont. Das war das „Quicken“ mit der Lebensrute. Noch heute klingt in unserem Wort „erquicken“ dieser alte Brauch nach.

Von der Birke durchspült

Birkenblätter sind das sanfteste Durchspülungsmittel für die Niere, das es gibt. Für eine Grundreinigung sollten Sie etwa 2 Liter dünnen Birkenblättertee pro Tag trinken. Flavonoide, Saponine, Salicylsäureverbindungen, Gerbstoffe und Vitamin C schwemmen Verunreinigungen und Wasseransammlungen aus dem Körper. Birkenblätter leisten gründliche Arbeit: Durch Birkenblättertee werden Niere und Blase so stark angeregt, dass Sie etwa 15% mehr Urin ausscheiden, als Sie Tee getrunken haben! Auch Hautprobleme bessern sich dadurch. Die alten Ärzte früher sagten: „Die Haut ist die dritte Niere“. Denn alles, was der Körper nicht über die Nieren ausscheiden kann, versucht er über die Haut los zu werden. Das führt dann zu Pickeln, Pusteln, Eiterungen, Ekzemen, Juckreiz. Bei Hautproblemen ist es immer wichtig, viel zu trinken und so die Funktion der Nieren anzuregen. Birkenblätter sind dazu bestens geeignet. Trinken Sie dazu für 2-3 Wochen täglich etwa 2 Liter Tee aus frischen Birkenblättern. Das wirkt wie ein Jungbrunnen.

Birkenknospen

sie wachsen einfach überall

–          wirken schweißtreibend und sind hilfreich als Fiebermittel bei Atemwegserkrankungen.

–          lohnen einen Versuch bei Heuschnupfen

–          unterstützen die Wundheilung (auch als Tinktur)

–          bringen Frühlingskräfte in den Körper  

Tinktur aus Birkenknospen

Diese Tinktur hilft bei Husten und senkt das Fieber bei Erkältungskrankheiten. Sie desinfiziert Wunden und unterstützt deren Heilung. Für die Wundbehandlung verdünnen Sie sie etwa 1: 10 mit Wasser, waschen die Wunde damit aus oder machen Umschläge.

Hier das Rezept: Geben Sie etwa 20g frische Birkenknospen in ein Schraubdeckelglas und übergießen sie mit 100ml etwa 70%igem Alkohol. Lassen Sie diesen Ansatz unter regelmäßigem Umschütteln 4 Wochen lang bei Zimmertemperatur stehen, filtrieren dann ab und bewahren die Tinktur in dunklen Fläschchen auf. 

Öl aus Birkenknospen

Übergießen Sie 2 Handvoll frische Birkenknospen in einem Schraubdeckelglas mit 200 ml Mandelöl. Den Ansatz lassen sie unter regelmäßigem Umschütteln 4 Wochen lang bei Zimmertemperatur stehen, Dann filtrieren sie ab und füllen das Öl in ein schönes Glasgefäß. Reiben sie damit schmerzende Gelenke ein – und trinken fleißig Birkentee dazu.

Birkensaft

Die alten Germanen zapften im Frühling Birkenstämme an, um Birkensaft zu gewinnen. Birkensaft galt nicht nur als Schönheitstrank, sondern auch als Mittel gegen Impotenz. Die moderne Wissenschaft hat die Inhaltsstoffe von Birkensaft erforscht: Invertzucker, organische Säuren, Salze, Eiweißstoffe, pflanzliche Wuchsstoffe. Verwendet wird er heute vor allem in Haarwasser oder Shampoo und als Tonikum für die Kopfhaut.

Tipps zum Sammeln

Die jungen Birkenblätter können Sie an den ersten Frühlingstagen ernten. Die kleinen, noch ein bisschen klebrigen Blätter streifen Sie einfach von den Ästen herunter. Sie wachsen zu diesem Zeitpunkt noch nach, können sogar noch ein zweites Mal geerntet werden. Am besten ist es, sie frisch zu verwenden.
Die ganz jungen Blätter können Sie auch einfach aufs Butter- oder Käsebrot legen.
Für den Jahresvorrat können die schon festeren Blätter bis Ende Juni gesammelt und auf einem Leintuch getrocknet werden.

Birkenrinde

Stamm, Blätter, Zäpfchen

Der harzige Inhaltsstoff der Rinde (Betulin) macht sie fast unzerstörbar, das innere Holz vermodert viel eher als die Rinde. Dieses Betulin hilft bei vielen chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis. Die aktuelle Forschung untersucht gerade dieses Betulin auf seine antitumorale Wirkung. Betulinsäure kann Krebszellen zerstören, indem sie die Apoptose, den Selbstmord der Krebszellen, auslöst.

Eine Kur mit Birkenblättern

Für den „inneren Frühjahrsputz“ empfiehlt sich eine Birken-Kur. Wässrige Auszüge, wie Tee oder Elixier, haben gegenüber alkoholischen Extrakten, wie z.B. Tinktur oder Tropfen, die bessere Wirkung!
Birkenelixier ist erhältlich in Apotheken, Naturkosthandel und Reformhäusern. Getrocknete Birkenblätter für Tee sind in Apotheken oder im Kräuterfachhandel erhältlich, frische Birkenblätter können Sie im Frühling selbst ernten.

Zwei Esslöffel frische, junge Blätter pro Liter mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.

Für eine Frühjahrs-Kur trinken Sie zwei Liter pro Tag über mindestens drei Wochen. Eine Trink-Kur über mehrere Monate kann Nieren- und Blasensteine auflösen.
Halten Sie bitte bei bestehenden Nierenerkrankungen Rücksprache mit Ihrer behandelnden Ärztin.

Nierenbaum

Legen Sie im Frühjahr – in einer möglichst ruhigen Umgebung – einmal Ihr Ohr an einen Birkenstamm: die Rinde wird Ihnen samtweich und warm vorkommen und Sie werden ein erstaunliches Rauschen vernehmen! Rund 70 Liter Flüssigkeit transportiert eine Birke im Frühling jeden Tag von der Wurzel in die Baumkrone, damit die Zweige Blätter und Blüten treiben können. Über die Blätter wird das Wasser auch wieder abgegeben, weshalb es an heißen Sommertagen angenehm ist, im Schatten und in der „Verdunstungskühle“ einer Birke zu rasten. Die besondere Beziehung der Birke zum Wasser und zum menschlichen Wasserhaushalt wurde schon früh erkannt.
Deswegen wurde die Birke auch „Nierenbaum“ genannt. Birkenblätter helfen so Ödeme und Wasseransammlungen im Körper auszuschwemmen. Die Birke ist die passende Heilpflanze bei bereits bestehenden Nierenproblemen und bei chronischen Blasenkatarrhen. Sie dient auch zur Vorbeugung, denn sie unterstützt die natürliche Entwässerung.

Birke bei Hautproblemen

Auch bei Hautproblemen wie trockenen Ekzemen, Schuppenflechte oder juckender, trockener Haut ist eine Frühjahrs-Kur mit Birkenblättern geeignet. Trinken Sie dazu für 3 bis 4 Wochen täglich etwa 1 Liter Birken-Tee.
Birkentee können Sie auch äußerlich anwenden: als Gesichtswasser oder Kompresse ist er bei Hautunreinheiten und schlecht heilenden Wunden hilfreich.
Und wenn Sie Ihren Haaren natürliche Frühlingsfrische und Glanz verleihen wollen, spülen Sie nach der Wäsche Ihre Haare mit dem Rest des Birkenblättertees nach. Massieren sie ihn gut in die Kopfhaut ein, das verbessert die Durchblutung des Haarbodens und regt somit das Haarwachstum an.

Rezept Harwasser: Geben Sie 2 Handvoll frische Birkenblätter, 1 EL frische Brennnesselwurzeln, 2 EL frische Brennnesselblätter und 1/2 EL Rosmarin (frisch) in ein Schraubdeckelglas geben, übergießen sie mit 0,7L Doppelkorn, lassen 3 Wochen lang stehen, sieben ab und verdünnen es vor Gebrauch zur Hälfte mit Wasser. Täglich in die Kopfhaut einmassieren.

Birke bei Rheuma und Gicht

Im Herbst

Die durchspülende Wirkung von Birkenblättertee bringt unseren Stoffwechsel in Fluss und lindert alle Erkrankungen, die mit Stoffwechselablagerungen einhergehen. Dazu zählen schmerzhafte Ablagerungen besonders in den Gelenken wie zum Beispiel bei Rheuma und Gicht.

Bei diesen Erkrankungen können auch äußerliche Anwendungen mit Birke schmerzlindernd und abschwellend wirken. Reiben Sie die schmerzenden Stellen mit Birkenöl ein. Entweder Sie kaufen ein fertiges in der Apotheke oder dem Reformhaus oder Sie setzen selbst eins an:
Rezept Birken-Öl: Eine Hand voll frischer Birkenknospen (vom Frühlingsspaziergang) und eine Hand voll getrockneter Arnikablüten (aus der Apotheke) werden in einem Schraubdeckelglas mit Mandelöl (oder kalt gepresstem Olivenöl) übergossen, so dass die Pflanzenteile gut bedeckt sind. Lassen Sie diesen Ansatz drei Wochen bei Zimmertemperatur stehen und schütteln täglich um. Danach sieben Sie ab und bewahren das fertige Öl am besten in einer dunklen Flasche auf. Massieren Sie damit regelmäßig Ihre schmerzenden Gelenke. Und trinken Sie dazu reichlich Birkenblättertee.
Mit diesem Öl können Sie außerdem Hautstellen pflegen, die rau und rissig sind. Es unterstützt den Reinigungs- und Heilungsprozess. Birkenknospen wirken dem Entzündungsvorgang entgegen und entstauen das Gewebe. Auch die Arnikablüten wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und fördern die Durchblutung. In ihrer Wirkung ergänzen und verstärken sie sich wunderbar.

Oder bereiten Sie sich ein Anti-Rheumabad zu – das wirkt wie ein Jungbrunnen! Füllen Sie einen großen Topf (etwa 5 Liter) etwa zur Hälfte mit frischen Birkenblättern, mit Wasser übergießen und über Nacht stehen lassen, am nächsten Tag erwärmen – dann gehen mehr Wirkstoffe in den Absud über, absieben und ins Badewasser geben.
Bei einem warmen Bad wird die Entschlackung über die gesamte Oberfläche der Haut angeregt. Beenden Sie das Bad nach 20 Minuten, hüllen Sie sich in ein großes Badetuch, nicht abtrocknen, anschließend 1 Stunde nachruhen.