Zum Inhalt springen

Bitterstoffe für die Gesundheit

Löwenzahn
Löwenzahn
Löwenzahn

Ein Bitterelixier ansetzen

Über die Nahrung allein nehmen wir nicht ausreichend Bitterstoffe auf. Zudem werden sie, dem Zeitgeschmack entsprechend, heute sogar aus Gemüse und Salat, zum Beispiel Endivien oder Chicoree, herausgezüchtet. Wertvolle Bitterstoffe sind jedoch in vielen wild wachsenden Heilpflanzen enthalten. Dazu gehören Engelwurz, Schafgarbe, Löwenzahn, Wegwarte, Wermut und auch Ingwer.

Was Sie dafür brauchen sind die Wurzeln der oben genannten Pflanzen.
Und dafür ist der Herbst, von Ende September bis in den November hinein, die richtige „Erntezeit“. Im Herbst ziehen sich die Pflanzen in ihre Wurzeln zurück. Dort haben sie im Laufe des Sommers Reservestoffe gebildet und Kräfte gesammelt, mit deren Hilfe sie den Winter überstehen. Doch an den abgestorbenen Blättern können Sie die Pflanzen immer noch erkennen.
Werden Sie zum Wurzelgräber und nehmen Sie auf Ihre Spaziergänge einen kleinen Spaten und ein Baumwollbeutel mit. Sie sollten natürlich nur dort sammeln, wo Pflanzen in großer Menge vorkommen, damit der Bestand nicht gefährdet ist.
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind oder keine Sammelplätze kennen, können Sie sich einer geführten Kräuterwanderung anschließen oder die getrockneten Wurzeln in der Apotheke oder im Kräuterfachhandel kaufen.

Löwenzahnwurzel

Löwenzahnwurzel

Diese Wurzeln sind leicht zu finden. Die Rosetten der gezackten Löwenzahnblätter schmiegen sich eng an den Boden. Sie sind jetzt im Herbst voller Inulin, das ist ein süß schmeckender Zuckerstoff, den der Löwenzahn im Winter „aufzehrt“. Im Frühling schmecken Löwenzahnwurzeln deshalb weitaus bitterer als jetzt im Herbst.
Waschen, Bürsten und Zerschneiden Sie die Wurzeln.Geben Sie davon 20 Gramm in ein Schraubdeckelglas. Hinweis: Wenn Sie getrocknete Wurzeln aus Apotheke oder Pflanzenfachhandel kaufen, sind 10 Gramm ausreichend.
Löwenzahn bringt in das Bitter-Elixier eine entwässernde und harntreibende Wirkung. Außerdem senken die Wurzeln den Cholesterinspiegel und stärken die Abwehrkraft besonders gegen Viruserkrankungen.

Engelwurz

Engelwurz

Graben Sie die Wurzeln von einjährigen Pflanzen aus. Einjährige Pflanzen können Sie daran erkennen, dass die Stängel nur Blätter, aber keine Blüten und keine Samen haben. Durch die Blütenbildung im zweiten Jahr wird die Kraft der Wurzel aufgebraucht und diese ist dann innen sogar hohl – auch daran können Sie erkennen, ob es sich um eine ein- oder mehrjährige Pflanze handelt.

In der Wurzel der Engelwurz ist außer Bitterstoffen ein sehr feines, aromatisches ätherisches Öl enthalten. Dieses Öl riechen Sie sofort beim Ausgraben und auch beim Waschen, Bürsten und Zerschneiden der Wurzeln. Von der frischen, zerkleinerten Angelikawurzel geben Sie ebenfalls 20 Gramm (oder 10 Gramm getrocknete) in das Glas.
Die Engelwurz sorgt in unserem Bitter-Elixier, neben der belebenden Wirkung aller Bitterstoffe für ruhige und starke Nerven und für freie Atemwege – weswegen sie im Volksmund auch „Brustwurz“ heißt – und Engelwurz ist eine Wohltat für Menschen, die leicht frieren.

Wegwarte

Wegwarte

Diese Pflanze erkennen Sie auch jetzt noch an dem struppigen Kraut, das braun geworden sogar noch aus dem Schnee herausragen wird – so zäh ist es. Der besondere Beitrag von 20 Gramm frischer oder 10 Gramm getrockneter Wegwartenwurzel in unserem Bitter-Elixier liegt in der aufbauenden Wirkung, zum Beispiel nach langer Krankheit. Außerdem hilft sie, Schwermetalle auszuscheiden und den Menschen abzuschirmen gegen schädigende Strahlen (Elektrosmog).

Schafgarbe

Schafgarbe

Auch Schafgarbenkraut kann man jetzt noch finden. Besser ist es aber, wenn Sie auf Vorräte aus dem Sommer zurückgreifen, denn sie sind reichhaltiger an Inhaltsstoffen. Von der getrockneten Schafgarbe geben Sie ebenfalls 10 Gramm ins Schraubdeckelglas. Schafgarbe bringt Wärme ins Bitterelixier und in unsere Muskeln bei Verspannungen, Stress und Kälte. Außerdem sorgt Schafgarbe für eine bessere Durchblutung im gesamten Beckenbereich, stärkt das nervöse Herz und beruhigt die Nerven.

Ingwerwurzel

Zu guter Letzt geben Sie noch einige klein geschnittene Scheiben einer frischen Ingwerwurzel (etwa 5 Gramm) mit hinein. Diese können Sie im Naturkostladen kaufen. Ingwer bringt frische Schärfe in unser Elixier und rundet sowohl die Wirkung als auch den Geschmack ab.

Diesen Ansatz übergießen Sie mit einem Dreiviertelliter Doppelkorn oder Wodka, verschließen ihn gut und schütteln ihn regelmäßig um.
Nach 2 bis 4 Wochen können Sie ihn durch einen Kaffeefilter abfiltrieren “ und Ihr Bitterelixier ist fertig. Füllen Sie es in kleine dunkle Fläschchen und bewahren Sie diese kühl auf. So haben Sie immer eine Flasche für den Gebrauch und der Rest kann ruhen und reifen.

Für wen sind Bitterstoffe gut?

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Essen richtig zu verdauen – und schon vor dem Essen an Völlegefühl, Blähungen, Bauchkrämpfen, Übelkeit oder Sodbrennen denken “ dann sollten Sie ein Bittermittel bereits eine Viertelstunde vor dem Essen zu sich nehmen, damit sie ihre Wirkung voll entfalten können.

Tipp: Bitterstoffe wirken am besten als Tinktur oder als Tee, weil hierbei die Inhaltsstoffe schon über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können.

Auch wenn Sie infektanfällig sind, stressgeplagt oder häufig müde, sollten Sie zu Bitterstoffen greifen. Dahinter steckt oft eine geschwächte Leberfunktion und Bitterstoffe regen den Leberstoffwechsel an.
Wenn Sie nach einer langen Krankheit nicht wieder auf die Beine kommen oder an chronischen Beschwerden leiden, wie zum Beispiel Rheuma, sollten Sie ein Bitterstoffelixier über längere Zeit einnehmen, etwa zweimal pro Jahr 4 Wochen lang.
Nehmen Sie für eine solche Kur 2 bis 3mal täglich 20 bis 40 Tropfen unverdünnt ein. Wenn Ihnen das zu bitter ist, können Sie die tropfen auch in eine Tasse Kräutertee geben und ihn so verdünnt trinken.
Versuchen Sie nicht, dieses Elixier zu süßen, denn bitterer und süßer Geschmack bleiben nebeneinander stehen, sie gleichen sich nicht aus “ und das schmeckt sehr seltsam! Aber keine Sorge: Schon nach wenigen Tagen haben sich Ihre Geschmacksnerven an das Bittere gewöhnt.

Gegenanzeigen: Diese Bitterelixier sollte Sie nicht anwenden bei Durchfall, chronischen Leberfunktionsstörungen und Darmverschluss.

Äußerliche Anwendung

Auch äußerlich können Sie das fertige Bitterelixier anwenden. Es kühlt, desinfiziert, fördert die Durchblutung und lindert damit auch Entzündungen auf der Haut. Verwenden können Sie es bei unreiner Haut, Insektenstichen, kleinen Wunden, schmerzenden Gelenken oder auch Erfrierungen. Dazu tränken Sie einen Wattebausch mit dem Elixier und befestigen ihn auf der betroffenen Stelle.
Bei Gelenkschmerzen machen Sie einen Umschlag: Geben Sie 50 Tropfen Bitter-Elixier auf ein angefeuchtetes Baumwolltuch und legen es auf die schmerzende Stelle. Umwickeln Sie es mit einem trockenen Tuch und lassen es etwa 1 Stunde darauf liegen.
Bei Halsentzündungen können Sie gurgeln mit einem Teelöffel Bitter-Elixier auf eine Tasse Wasser.