Blodeuweed bedeutet „aus Blumen geboren“ oder „Blumengesicht“.
„Aus Bergprimeln, Rose und Dorn – aus Nesseln, im Schatten zur Blüte reifend, aus Besenginster und Distel – neun Blumen gaben mir neun Kräfte, neun Bäume und Kräuter mir die Form, mein Name ist Blodeweed. Und Erde und Magie liegen mir im Blut. ( So lautet ein walisischer Gesang an die Blumengöttin).
In Wales sollte sie die Gemahlin des Sonnengottes Lleu Llaw Gyffes werden, zu dessen Werdegang es gehörte, dass er niemals eine „Frau von der Rasse haben würde, die jetzt auf der Erde wandelt“. Zwei große walisische Magier erschufen für ihn eine ganz besondere Göttin auf zauberhafte Weise aus neun verschiedenen Pflanzen. Die heiligen Blüten der Eiche, des Mädesüß und des Besenginsters waren dabei. So trat die schönste und anmutigste junge Frau ins Leben, die je ein Mann gesehen hatte. Die Hochzeit zwischen dem Sonnengott und der Blumengöttin war ein prachtvolles Fest.
Doch – anders als bei den meisten Märchen – dürfen wir das Paar auch noch nach der Hochzeit begleiten. Blodeuweed war nicht nur Blumenmädchen, sie war auch eine Verkörperung der Erdgöttin, die nach einem Opfer für ihre Fruchtbarkeit verlangte. Schon bald verliebte sie sich unsterblich in den schwarzen Jäger Gronw und heckte mit ihm einen Plan aus, wie sie sich ihres Gatten entledigen konnte. Blodeuweed entlockte dem Sonnengott das Geheimnis der einzigen Art, wie er getötet werden konnte. Es musste ein Speer sein, an dem ein ganzes Jahr geschnitzt wurde, durfte nicht im Freien, noch im Hause sein, weder zu Fuß noch zu Pferd. Mit einem Bein musste er auf dem Rand eines Badekessels stehen, mit dem anderen auf dem Rücken eines Ziegenbocks. Nur so konnte der Speer ihn töten. Genau so geschah es. Nach einem Jahr tötete Blodeuweeds Liebhaber den Sonnengott, der jedoch als Adler entkam. Blodeuweed wurde zur Strafe in eine Eule verwandelt, niemals mehr sollte der Tag ihr Antlitz sehen. Nur nachts und lautlos wurde sie aktiv. Nach einem weiteren Jahr kehrte Lleu Llaw Gyffes in seiner göttlichen Gestalt zurück und tötete seinerseits seinen „Mörder“.
So durchlief Blodeuweed die drei Stadien einer Erdgöttin: von der schönsten aller jungen Frauen über die Erdmutter, die nach Opfer für ihre Fruchtbarkeit verlangt, bis zur Eule, die sich als weise Alte mit dem Tod und der dunklen Seite des Lebens auskennt. Ein göttlicher Einweihungsweg.
Botschaft der Blodeuweed
„Aus Bergprimeln, Rose und Dorn – aus Nesseln im Schatten zur Blüte reifend, aus Besenginster und Distel – aus Frauenmantel bin ich geboren. Neun Blumen gaben mir neun Kräfte, neun Bäume und Kräuter mir die Form, mein Name ist Blodeuweed. Und Erde und Magie liegen mir im Blut.“ Dieses Lied haben die Menschen in Wales für mich, die Blumengöttin, gesungen. Ja, Erde und Magie liegen mir im Blut – mehr als die beiden Magier sich haben träumen lassen, als sie mich geschaffen haben. Ich habe getan, was sie von mir verlangten und habe den Sonnengott geheiratet. Doch was Liebe ist, habe ich erst erfahren, als ich meinen eigenen Weg ging und mir der Mann meines Herzens begegnete. Ich habe meinen Mann und die Magier verraten, um frei zu sein für meine Liebe. Zur Strafe haben sie mich in eine Eule verwandelt. Sie mochten die Eulen nicht – doch da ich eine aus Blumen gemachte Eule bin, weiß ich auch die Dunkelheit zu lieben. Unabhängig und frei fliege ich lautlos durch die Nacht. Die neun Blüten in meinem Blut fangen jedes Frühjahr wieder an zu blühen – und da auch ich die neun Kräfte der Magie beherrsche, werde ich jedes Jahr wieder von neuem zur Blumengöttin. Und liebe, wen ich will.
Blodeuweed begrüßen
Machen Sie Ihren Körper frühlingsfit und streifen morgens mit nackten Füßen durch das frühlingsfrische, nasse Gras. Vielleicht winken Ihnen Veilchen, Gänseblümchen, Ehrenpreis zu und heißen die Göttin in Ihnen willkommen. Wenige Minuten genügen. Streifen Sie dann warme Socken über und hüpfen noch ein bisschen durch die Wohnung, solange, bis sich die Füße richtig warm anfühlen! Das ist ein schwungvoller Start in den Tag – und stärkt obendrein die Abwehrkräfte.