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Eberesche

Eberesche

Eberesche (Sorbus aucuparia)

Ihre leuchtenden Beeren verlocken zum Pflücken, doch Viele widerstehen der Versuchung, denn sie halten sie für giftig: die Eberesche, auch Vogelbeere genannt. 

Vogelbeere heißt sie im Volksmund, denn Vögel lieben es, ihre leuchtend roten Beeren zu futtern und sie bauen gerne ihre Nester in den Ästen. Für den Menschen ist der Verzehr größerer (!) Mengen der rohen Beeren nicht zu empfehlen, denn es kann bei höhere Dosis zu Magenverstimmungen oder Durchfall führen. Dies liegt an der darin enthaltenen Parasorbinsäure, die allerdings die Mundschleimhaut so stark zusammen zieht, dass einem rasch die Lust vergeht, zu große Mengen davon zu verzehren.
5 bis 8 rohe Beeren können ohne Bedenken als täglicher Vitaminlieferant gekaut werden. Die frischen Beeren enthalten bis zu 100 mg Vitamin C pro 100 Gramm Beeren. Deshalb trägt die Eberesche den Beinamen „Nordische Zitrone“.

Die frischen Beeren regen Stuhlgang und Stoffwechsel an und entwässern gleichzeitig. So haben sie auch bei Hautkrankheiten eine positive Wirkung. Durch ihren hohen Vitamin C-Gehalt unterstützen sie das Immunsystem und erfrischen mit ihrem herb-sauren Geschmack – Vogelbeeren sind ein ideales Stärkungsmittel bei Erschöpfung, Stoffwechsel- und Verdauungsschwäche oder für müde Wanderer ein Snack aus der Natur. Unsere Vorfahren sprachen Vogelbeeren die Kraft von 9 Mahlzeiten zu.

Gesunde Inhaltstoffe: Außer der bereits erwähnten Parasorbinsäure, die übrigens zur Konservierung von Lebensmitteln dient, und Vitamin C enthalten die Beeren der Eberesche noch Provitamin A, organische Säuren, Gerbstoffe, sowie Sorbit, ein Zuckeraustauschstoff, mit dem Diabetiker süßen können.
Beim Kochen wird die Parasorbinsäure zu Sorbinsäure abgebaut und diese ist dann gut verträglich. Gekochte Beeren können auch in großen Mengen bedenkenlos gegessen werden. Deshalb bietet sich die Herstellung eines Muses an:

Rezept: Mus aus Ebereschen-Beeren
500 Gramm frische Ebereschen-Beeren und 500 Gramm klein geschnittene Äpfel mit 1 Zimtstange und 1 Prise Kardamom werden in 300 ml Wasser weich gekocht, püriert und mit 250 Gramm Honig und einem Schuss Weißwein abgeschmeckt. Alles sofort in saubere Gläser abfüllen. Ist mindestens 1 Jahr lang haltbar.
Dieses Mus hilft bei Appetitlosigkeit und Magenverstimmung. Es pflegt die Darmflora und hilft bei Darm- und Pilzerkrankungen. Das Mus eignet sich als Brotaufstrich und – wie Preiselbeeren – zu Wildgerichten oder Käse.

Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie die Beeren der Mährischen Eberesche sammeln. Sie enthält sehr viel weniger Bitterstoffe in den Früchten. Sie erkennen sie an der braunvioletten Herbstfärbung der Blätter. Die Blätter der normalen Eberesche hingegen bleiben lange gelblichgrün. Jeden Zweifel beseitigt der Geschmackstest!

Tipp: Haben Sie nur die bittere Sorte gefunden, warten Sie bis die Beeren eine Frostnacht erlebt haben – um den Vögeln zuvor zu kommen, können sie sie auch vor dem ersten Frost ernten und dann zunächst einfrieren. Je länger sie eingefroren sind, etwa bis zu einem halben Jahr, umso weniger bitter schmecken die Beeren.

Sammeln und Aufbewahren: Die Eberesche kann bis zu 16 Meter hoch werden, manchmal wächst sie aber auch nur als Busch. Sie wächst bis über den Polarkreis hinaus und im Gebirge bis hinauf zur Baumgrenze. Die Vogelbeere ist ein Baum, der bisher allen Umweltbelastungen stand hielt. Sie ist sehr widerstandsfähig gegen Frost und Sturm und kann bis zu 100 Jahre alt werden.
Als einfachste Konservierung können Sie die Früchte trocknen. Dazu hängen Sie sie in lockeren Bündeln an einem schattigen, luftigen Plätzchen auf. Getrocknete Beeren versorgen den Körper mit Vitamin C und schützten vor Erkältungskrankheiten. Früher dienten sie zum Schutz vor Skorbut. Auch gegen Rheuma und Gicht kann man getrocknete Vogelbeeren kauen. Sie helfen zudem – ähnlich wie getrocknete Heidelbeeren – den Stuhlgang wieder fester werden zu lassen und stoppen sogar leichten Durchfall.

Geheimtipp für SängerInnen und ModeratorInnen: Egal, ob Sie frische Beeren kauen – oder auf den getrockneten Vorrat zurückgreifen – beide halten die Stimmbänder geschmeidig und sind ein Geheimtipp für Redner und Sänger. 3 bis 5 Beeren pro Tag reichen zur Stimmbandpflegeg aus.

Gurgellösung bei Husten und Heiserkeit: 1 Hand voll frische oder getrocknete Vogelbeeren in einem halben Liter Wasser 1 Stunde leicht sieden lassen. Mit dem Absud dreimal täglich gurgeln – ein Wundermittel bei Heiserkeit und Halsschmerzen.

Ebereschensirup: 1 Kilogramm Ebereschenbeeren zerdrücken, ohne die bitteren Kerne zu zerstören. Mit 1 Liter Wasser in einem Topf bei mittlerer Hitze 30 Minuten sanft kochen lassen. Pürieren und durch ein Tuch passieren. 500 Gramm Birnendicksaft und ½ Teelöffel Zimt zugeben und nochmals 30 Minuten kochen lassen. Heiß in saubere Flaschen füllen. Mindestens 1 Jahr lang haltbar.
Das Sirup passt zu Pudding, Müsli, Joghurt, Käse oder Sonntagsbraten und ist ein Vitaminspender für den Winter.