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Heilpflanzen bei Rheuma

Herbstlaub

Unter den Begriff „Rheuma“ fallen im allgemeinen Sprachgebrauch auch heute noch Beschwerden in Gelenken, Muskeln, Wirbeln und Nerven. Allen gemeinsam sind die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Heilpflanzen wie Brennnesseln, Löwenzahn, Weide, Hauhechel und Goldrute können die verschiedenen Rheumabehandlungen sehr gut unterstützen. Kohlwickel und Bäder in einem Heublumenabsud lindern die Schmerzen.

Anregung der Nieren

Brennnesselblatt
Brennnesselblatt

Es ist wichtig, dass die Nieren gut arbeiten und überschüssige Säuren, die als Stoffwechselendprodukte anfallen, ausscheiden. Hierfür sind altbekannte Heilpflanzen wie Löwenzahn und Brennnessel prädestiniert. Sie regen Nieren, Leber und Stoffwechsel an und versorgen gleichzeitig den Körper mit (basischen) Mineralstoffen. Die naturwissenschaftliche Forschung bestätigt, dass Brennnesseln in der Therapie der Arthrose mindestens genauso wirksam sind wie NSAR (Nicht Steroidale Anti Rheumatika). Sie hemmen die Produktion der Entzündungsstoffe, reduzieren die Schmerzen und bessern die Beweglichkeit der Gelenke. Und sie sind für den Körper besser verträglich.

Weidenrinde
Weidenrinde

Wenn Entzündungen auftreten, hilft die Weidenrinde (Salix-Arten). Sie hemmt die Entzündungen, nimmt die Schmerzen, regt die Nieren an und schützt die Knorpel. In der Rinde der Weide sind u.a. 7-10% Salicylsäureverbindungen enthalten, aus denen der Körper die wirksame Salicylsäure freisetzt.

Für einen Weidenrinden-Tee köcheln Sie 1 Teelöffel Weidenrinde pro 250 ml Wasser 10 Minuten lang und filtrieren dann ab. Er ist für den Magen gut verträglich.  

Rheuma-Tee selbst gemischt

Kanadische Goldrute
Kanadische Goldrute

Mischen Sie Löwenzahnwurzel (Taraxacum officinale), Goldrutenkraut (Solidago-Arten) und Hauhechelwurzel (Ononis spinosa) zu gleichen Teilen und bewahren die Mischung in einer schönen Dose auf. Für einen Tee übergießen Sie 1 TL davon mit 250ml kochendem Wasser und lassen 10 Minuten zugedeckt ziehen. Trinken Sie 2 Tassen pro Tag von diesem Tee und das etwa 4 Wochen lang. Dann machen Sie eine Pause von 4 Wochen, in der Sie andere Tees trinken, (z.B. von der Brennnessel) und trinken danach erneut diesen Rheumatee.

Die Löwenzahnwurzel aktiviert Nieren, Leber, Galle und den gesamten Stoffwechsel. Die Goldrute unterstützt auf sehr sanfte und beständige Art die Durchspülung der Nieren und hemmt Entzündungen. Die Hauhechelwurzel reinigt das Blut und spült Niere und Harnwege so gründlich durch, so dass überschüssige Säuren ausgeschieden werden. Obendrein aktiviert sie auch einen trägen Darm.

Hauhechel
Hauhechel

Kohl-Wickel

Ein Umschlag mit Kohlblättern wirkt desinfizierend und lindert Schmerzen. Er hilft bei rheumatischen Gelenkschmerzen, auch bei Tennisarm oder Gicht. Bei entzündlichen Prozessen entzieht der Kohl dem Körper die Giftstoffe und leitet sie über die Haut ab. Fast alle Kohlsorten sind geeignet, am häufigsten werden Wirsing- und Weißkohl verwendet.

Schneiden Sie die hervorstehende Mittelrippe heraus, bevor Sie das Kohlblatt zerquetschen. Zum Zerquetschen nehmen Sie am besten eine Flasche, damit das Holz eines Nudelholzes nicht den Pflanzensaft aufsaugt. Wenn der Saft austritt und Sie den Kohl riechen, legen Sie das Blatt auf die betroffene Stelle. Bei chronischen Beschwerden können Sie es leicht anwärmen. Fixieren Sie das Blatt mit einem Handtuch oder einer Mullbinde. Es kann 1-2 Stunden einwirken oder bei chronischen Schmerzen auch übernacht liegen bleiben. Nach dem Entfernen des Kohlblattes waschen Sie die Haut mit Wasser und pflegen sie mit etwas Johanniskraut-Öl. Kohlwickel können Sie 1 – 2mal täglich anwenden (morgens und abends). Nach spätestens einer Woche sollte eine deutliche Besserung zu spüren sein. 

Farnkraut-Kissen

Wurmfarn
Wurmfarn

Getrocknete Farnwedel halten die Wärme sehr gut und bringen Erleichterung bei rheumatischen Schmerzen, auch bei Hexenschuss oder Ischias. Schneiden Sie einfach im Sommer bei einem Spaziergang einige Wedel Farnkraut, trocknen sie und stopfen sie anschließend in ein Baumwollsäckchen. Gut verschließen, Fertig.

Heublumen

Ein Sud aus Heublumen – entweder als Badezusatz oder im Wickel – gehört zu den wirksamsten Maßnahmen bei der Behandlung schmerzender Gelenke. Es ist ein Gemisch aus Blütenteilen, Samen, kleineren Blatt- und Stängelstücken von Wiesenblumen und Gräsern. Wirksam sind hauptsächlich ätherische Öle und Cumarine. Heublumen regen die Hauterwärmung an, entspannen die Muskeln und lindern den Schmerz.

Für ein Vollbad übergießen Sie 500g Heublumen (aus der Apotheke) mit 4 Litern heißem Wasser und lassen 30 Minuten zugedeckt ziehen. Durch ein Sieb gießen Sie diesen Sud in die Badewanne. Bei 38 – 40° C sollten Sie darin nicht länger als 15 Minuten baden. Danach streifen Sie das Wasser nur ab, hüllen Sich warm ein und ruhen mindestens 1 Stunde nach. Nicht anwenden bei Herzschwäche, hohem Blutdruck oder Heuschnupfen.