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Insektenstiche

Wespennest

Es summt an lauen Sommerabenden bedrohlich an unserem Ohr – sie lieben einfach diese Mischung aus menschlicher Hautwärme und Schweißgeruch – die Stechmücken. Unser Blut ist genau das, was sie brauchen für ihre Eiablage. Der Zwetschgenkuchen wird uns streitig gemacht von Wespen, Bienen laben sich am Klee im Rasen und gefährden das Barfuss laufen ….
Wenn sie stechen, dann tut das zunächst einmal richtig weh. Es folgen Rötung, Schwellung und Juckreiz als Reaktion auf das Insektengift. Besonders gefährlich sind Stiche im Lippenbereich oder im Mund-Rachen-Raum. Hier empfehlen sich als Erste-Hilfe-Maßnahmen: kalte Umschläge um den Hals und das Lutschen von Eiswürfeln, um eine Atemnot durch stark anschwellende Schleimhäute zu verhindern. Auf schnellsten Weg sollte dann sofort ein Arzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr!

Womit kann ich mich vor Insektenstichen schützen?

  • Kleidung ist der beste Schutz vor Insektenstichen. In Mückengebieten auch im Hochsommer lange Hosen tragen. Am Strand abends Schuhe und Strümpfe tragen wegen der Sandflöhe.
  • Helle Kleidung mit viel Beige- und Grüntönen bevorzugen.
  • Unter einem Moskitonetz schlafen.
  • Wespenstiche erfolgen oft in der Nähe von Nahrungsmitteln, Obst, Getränken, Abfällen. Deswegen immer die Getränke in den Sommermonaten abdecken, Strohhalme benutzen und nicht einfach aus Dosen trinken!
  • Nicht nach Bienen oder Wespen schlagen.
  • Meiden Sie Parfum und stark parfümierte Deos, Duschgels, Lotionen…

Was hält Mücken und Wespen ab?

Eine Mischung aus ätherischen Ölen in Mandelöl:
Das Rezept: Geben Sie in 30 ml Mandelöl je 10 Tropfen des ätherischen Öles von Zitrone, Eukalyptus, Gewürznelke, Lavendel, Rosmarin oder Zeder. Schütteln Sie das Ganze sanft um und reiben sich damit ein.
Tragen Sie diese Mischung auf ungeschützte Hautpartien auf – oder streichen damit über Ihre Kleidung. Die ätherischen Öle verdampfen bei den sommerlichen Temperaturen und bilden dadurch über der Haut einen unsichtbaren Schutzmantel, der das Riechsystem der Angreifer stört und sie dadurch fernhält. So werden Sie nicht als Nahrungsquelle für eine Blutmahlzeit erkannt.
Sie können auch ein Schälchen mit diesem Öl auf die Fensterbank stellen – daran trauen sich die Steckmücken nicht vorbei! Oder Sie stellen die geöffnete Ölflasche auf einen Tisch im Freien im Zentrum einer Gesellschaft auf. Der Geruch ist intensiv und völlig ungiftig.
Auch Rauch kann Insekten vertreiben. Verbrennen Sie während der Dämmerung einen Beifußzweig.

Was sollte ich dabei haben, wenn ich mich draußen aufhalte – im Wald, im Garten….

Junge Walnussblätter
Junge Walnussblätter
  • Suchen Sie zur Vorbeugung die Blätter eines Walnussbaumes, zerreiben Sie zwischen den Händen und reiben über die unbedeckten Partien Ihrer Haut. Das mögen die Schnaken/Mücken gar nicht!
  • Wenn Sie gestochen wurden, suchen Sie Blätter von Spitzwegerich, Huflattich, Gänseblümchen, Minzen, Petersilie oder Rosenblüten und verreiben sie intensiv solange in Ihrer Hand, bis der Pflanzensaft heraustritt. Den streichen Sie über den Stich. Es ist ganz erstaunlich: der Stich juckt nicht und schwillt gar nicht erst an!
Duftrose
Duftrose
  • Oder legen Sie Zitronenscheiben darauf; reiben den Stich ein mit einer halbierten Zwiebel; walken ein Kohlblatt mit einem Nudelholz und wickeln es darüber… das sind alte Hausmittel.
  • Der Saft der Aloe Vera lindert ebenfalls den Juckreiz und verhindert Entzündungen. Schneiden sie dazu ein Blatt von einer Pflanze ab und träufeln den Saft auf die Haut.
  • Gegen das Gift von Bienen- oder Wespenstichen hilft ein angefeuchtetes Stück Würfelzucker: Einfach auf den Stich legen und die Flüssigkeit wird herausgezogen.

Was tun, wenn ich gestochen wurde?

Spitzwegerich
Spitzwegerich

Manchmal bleibt nach einem Bienenstich der Stachel in der Haut zurück. Diesen sollten Sie vorsichtig entfernen. Und dabei möglichst nicht auf seine bauchige Verdickung drücken – die enthält nämlich das Gift.
Wenn die Einstichstelle gut zugänglich ist, scheuen Sie sich nicht und saugen den Stich aus. Keine Angst, das Gift wird durch den Speichel im Mund zerstört – spucken Sie es aber trotzdem aus.

Was hilft noch gegen den Juckreiz?

  • Umschläge mit Essigsaurer Tonerde
  • Kühlen mit Eiswürfeln, Essigwasser, verdünntem Alkohol
  • Ätherisches Lavendelöl darf ausnahmsweise direkt aufgetragen werden
  • Tinktur aus der Wilden Karde. Diese Tinktur war für mich die Entdeckung in einem heißen Sommer. Weil ich nichts Anderes zur Hand hatte und die Schnakenstiche mich nicht schlafen ließen, rieb ich sie einfach mit der Tinktur der Wilden Karde ein. Dieses Distelgewächs ist sehr erfolgreich anzuwenden bei Borelliose. Die Tinktur nimmt sofort den Juckreiz, Schwellung und Entzündung gehen zurück und Sie merken nichts mehr von dem Stich – auch in den nächsten Tagen nicht! Diese Tinktur gibt es im Handel. Oder Sie stellen Sie selbst her.
Wilde Karde
Wilde Karde

Die Wilde Karde (Dipsacus sylvester) wächst gerne auf Schuttplätzen und sonnigen Hängen. Sie ist zweijährig, bildet am Ende des ersten Jahres eine bodenständige Blattrosette, aus der im nächsten Sommer der bis zu zwei Meter hohe Blütenstängel wächst. Der Stängel ist kantig und über und über mit spitzen Stacheln übersät, genauso wie auch die Blätter und Blattadern. Die Karde bringt von Juli bis August zahlreiche Blüten hervor. Der Blütenstand sieht aus wie ein dicker, eiförmiger Zapfen. In der getrockneten Form und von der verwandten „Weber-Karde“ wurde er in alten Zeiten von den Webern zum „Kardieren“, zum Kämmen der Wolle verwendet.
Sie können sich auch selbst eine Tinktur aus der Wilden Karde herstellen: Allerdings sollten Sie die Wurzeln der jungen Pflanzen erst im Herbst graben. Zusammen mit den innersten Blättern werden sie gesäubert, zerkleinert und in ein Schraubdeckelglas gefüllt. Mit Doppelkorn übergießen, bis alles gut bedeckt ist. Nachdem das Glas für vier Wochen an einem warmen Ort mazerierte, ist der Auszug fertig und kann abgesiebt und in Tropffläschchen gefüllt werden.

Warum kommt es immer häufiger zu allergischen Reaktionen bei Insektenstichen?

Die Insekten sind mittlerweile nach vielen Vergiftungsaktionen voller Rückstände von Spritzmitteln, die sie überlebt haben. Deswegen sind sie „giftiger“ als noch vor einigen Jahren. Auf diese höhere Dosis Insektengift + Insektizid reagieren wir Menschen auch immer empfindlicher und zeigen heftigere Reaktionen auf die Stiche.
Bei einer Allergie auf Bienen-, Wespen oder Hummelstich kann es zu gefährlichen Reaktionen kommen, mit Nesselsucht, großflächiger Rötung und Schwellung, Erbrechen, Atemnot bis hin zu lebensbedrohlichen Kreislaufstörungen, dem anaphylaktischen Schock. In solchen Fällen ist sofortige ärztliche Hilfe nötig.

Welche Fertigprodukte gibt es?

Hier finden Sie das bekannte „Autan“ oder „Anti-Brumm“ zur Vorbeugung. Genauso das „Zanzarin“ aus natürlichen Bestandteilen. Diese Präparate haben sich bewährt.
Durch Kratzen oder mangelnde Wundhygiene kann es an der Einstichstelle zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion kommen. Der Stich heilt dann besonders schlecht ab, entzündet sich und fängt an zu nässen. Bei entzündeten Insektenstichen hilft Arnika, denn sie hat eine entzündungshemmende Wirkung. Die Umschläge mit der 1:5 verdünnten Tinktur kühlen gleichzeitig.

Arnika
Arnika