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Ostara – Göttin des Frühlings und des Ackerbaus

Ostara

Woher kommt eigentlich das Wort „Ostern“? Vor langer Zeit war es das Fest der germanischen Göttin Ostara. Das Fest wurde zur Tag- und Nachtgleiche im März gefeiert. Danach sind die Tage wieder länger als die Nächte. Ostara bringt uns die Sonne aus dem Osten – sie bringt uns Licht, Wärme – und Leben. Ostara bedeutet in etwa Zeugung der Erde im Frühling. Sie ist ein Symbol für die Kraft der wieder erwachenden Natur. Mit der Frühlingsgöttin beginnt auch das Wasser in dem aufgetauten Boden wieder zu fließen und verheißt Wachstum und Fruchtbarkeit für die Felder.

Mit ihren Schlüsseln, den Schlüsselblumen, öffnet sie dem Frühling das Tor. Die Vögel singen wieder, ihre Eier sind die Quelle allen Lebens und Symbol für neue Lebenskraft. Hasen sind die Lieblingstiere der Göttin, auch sie sind ein Ausbund an Fruchtbarkeit und mit ein bisschen Fantasie zu dieser Jahreszeit sogar in den Flecken des Mondes zu erkennen. Weil dann immer öfter Hasen und Eier im gleichen Atemzug genannt wurden, war es irgendwann der Osterhase, der die Eier brachte.

Dass Ostara einmal eine bedeutende Göttin war, erkennt man an vielen Ortsnamen: Österreich ist das Reich der Ostara. Viele andere Orte beginnen mit der Wortsilbe Ost-, wie Osterrode, Osterburg oder Osterburken. In Osterode im Harz erzählt man sich eine Geschichte, in der sich Ostara vor langer Zeit einem armen Leineweber zeigte. Der war am Sonnabend vor Ostern schon ganz früh bei Sonnenaufgang auf den Beinen und sah, wie sich eine schneeweiße wunderschöne Frau im Wasser des Flusses wusch. Sie trug einen großen Bund Schlüssel am Gürtel. Er zog ehrerbietig seinen Hut, grüßte und fragte, warum sie schon so früh aufgestanden sei und sich in diesem Wasser wasche. „Das pfleg ich jeden Ostermorgen vor Sonnenaufgang zu tun“, antwortete sie, „davon bleib ich immer schön und jung.“ Sie trug eine prächtige weiße Lilie an der Brust, so schön wie der Leineweber noch nie eine gesehen hatte. Er wusste, dass um Ostern noch keine Lilien wachsen und meinte, dass sie wohl einen ganz besonderen Garten haben müsse. Die schöne Frau lud ihn ein, sie zu begleiten, sie wollte ihm eine von ihren Lilien schenken.

In dem Steinhaufen einer Burgruine standen sie vor einer eisernen Tür, die der Leineweber noch nie zuvor gesehen hatte. Genau dort blühten inmitten eines grünen Fleckchens drei weiße Lilien. Eine davon brach die Jungfrau ab, schenkte sie dem jungen Mann und bat ihn, sie mit nach Hause zu nehmen und gut zu verwahren. Der Leinweber bedankte sich herzlich und steckte die Lilie an seinen Hut. Als er wieder aufsah, war die Schöne verschwunden, die Tür war auch nicht mehr da und die alte Burg stand wieder so traurig und zerfallen da wie immer. Wieder zu Hause angekommen, war die Lilie zu schimmerndem Gold und Silber geworden. Seine Frau wusste es: Er war genau zur richtigen Stunde unterwegs gewesen und der Göttin Ostara begegnet. Schließlich verkaufte der Leineweber die Lilie einem reichen Mann, der ihm, seiner Frau und seinen Kindern eine angemessene Rente zahlte, solange sie lebten.

Ein Bund Schlüsselblumen

Botschaft der Ostara

Ich bin eine alte Erdgöttin und komme mit den stärker werdenden Sonnenstrahlen aus dem Osten zu Dir. Ich wärme den Boden, die Luft und das Wasser, damit neues Leben wachsen kann. Ich bringe Dir das Wissen, wie Du Deinen Boden so bearbeiten kannst, damit Deine Schätze und Fähigkeiten sich entfalten können. Ich bringe die Kraft mit, die Du brauchst, um Deine Pläne zu verwirklichen. Neue Fruchtbarkeit, neues Leben, neue Ideen und neue Möglichkeiten warten auf Verwirklichung. Huflattich, Leberblümchen, Gänseblümchen, Veilchen und Schlüsselblumen sind meine Lieblinge. Sie sind die Boten des Frühlings und tragen diese Kraft mitten in Dein Herz. Dann wachsen auch dort Mut und Vertrauen inmitten von Lebenslust und Frühlingsgefühlen.