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Schlafstörungen und Heilpflanzen

Baldrian

Baldrian – Valeriana officinalis

In den Wurzeln des Baldrians ist das Geheimnis eines gesunden, erquickenden Schlafes enthalten. Baldrian hilft bei der Bewältigung von zuviel Stress. Und er beruhigt und entspannt bei Unruhezuständen. Bei nervöser Erschöpfung und geistiger Überanstrengung ist er eine zuverlässige Hilfe. Baldrian entspannt auch bei körperlicher Unruhe, entkrampft und bringt die Müdigkeit. Er erleichtert das Einschlafen und verlängert die Tiefschlafphase. Selbst bei höherer Dosierung (> 900 mg) sind Sie am nächsten Morgen munter und können sich an Ihre Träume erinnern. Auch bei Schlafstörungen in den Wechseljahren entführt er in die entspannende Traumwelt. Mehrere Studien haben bewiesen, dass Baldrian genauso gut wirkt wie synthetische Schlafmittel und darüber hinaus den natürlichen Schlafrhythmus erhält. Baldrian macht nicht abhängig und führt nicht zu einer Gewöhnung. Außerdem ist Baldrian eine wertvolle Begleitung beim Entwöhnen von suchterzeugenden Substanzen wie Alkohol, Rauchen, Schlaf- oder Beruhigungstabletten (auch in Kombination mit Hopfen).

Das Video aus dem SWR-Fernsehen gibt es hier bei youtube

Baldrian-Tee (nach Dr. Willibald Gawlik): Bereiten Sie gleich einen ganzen Wochenvorrat zu: Geben Sie 7 Teelöffel zerkleinerte Baldrianwurzel in einen Kochtopf und übergießen mit 7 Tassen kaltem Wasser (ca. 1 Liter). Lassen Sie diesen Ansatz etwa 1 Stunde lang stehen und bringen ihn danach mit geschlossenem Deckel zum Kochen. Etwa 10 Minuten lang sanft köcheln, vom Herd nehmen und den Topf verschlossen für 10 Stunden an einen kühlen Platz stellen. Sieben Sie dann diesen Tee ab und bewahren ihn in einer Schraubdeckelflasche im Kühlschrank auf. Vor dem Schlafengehen trinken Sie schluckweise eine Tasse dieses kühlen, höchstens zimmerwarmen Tees. Er sollte nicht wieder erwärmt oder erhitzt werden. Bei Bedarf mit Honig süßen und bald danach ins Bett gehen.

Hopfen – Humulus lupulus

Hopfenzapfen

Das ätherische Öl des Hopfens beruhigt bei Unruhe, Nervosität und Angstzuständen. Es sorgt für einen guten Schlaf. Ein Schlafkissen lässt den Stress des Tages vergessen. Für den englischen König George III. war das Hopfenschlafkissen das einzige Mittel, das ihm noch zum Schlummer verhelfen konnte. Ernten Sie die Hopfenzapfen von August bis Oktober und trocknen sie gut durch. Dann stopfen Sie sie in eine kleine Kissenhülle und nähen das Kissen zu. Sie können der Füllung auch duftende Lavendelblüten beigeben. Die ätherischen Öle von Hopfen und Lavendel geleiten in einen tiefen, ruhigen Schlaf.

Entspannungsbad: Die heilsamen Wirkstoffe werden sowohl über die Haut als auch über die Atemwege aufgenommen. Für ein Hopfenbad übergießen Sie 10 Handvoll Hopfenzapfen mit 2 Liter kochendem Wasser und lassen zugedeckt 15 Minuten ziehen. Dann sieben Sie den Absud in das Badewasser hinein. Die ätherischen Öle entfalten im heißen Wasser ihre entspannende Wirkung. Bleiben Sie höchstens 10 Minuten im heißen Bad, wickeln sich danach in ein dickes, großes Handtuch und gleiten am besten gleich ins warme Bett hinüber.

Melisse = Zitronenmelisse, Melissa officinalis

Melisse wirkt in erster Linie beruhigend und entspannend. Sie nimmt die Nervosität und hilft bei Beschwerden, die durch zuviel Stress ausgelöst wurden (z.B. Herzklopfen, Kopf- oder Zahnschmerzen). Wer Zitronenmelisse im Garten hat, kann das ganze Jahr über einen Tee aus dem frischen Kraut zubereiten. Um einen Vorrat für den Winter anzulegen, ernten Sie die Zitronenmelisse um den Vollmond herum und trocknen sie liegend. Melissentee am Abend hilft nervösen Menschen, die nicht einschlafen können. Er ist auch für Kinder bestens geeignet.

Einschlaftee: All diese Pflanzen können Sie zu einem Tee kombinieren. Baldrianwurzel 20g, Hopfenzapfen 20g, Melissenblätter 30g, Lavendelblüten 20g. 1 Teelöffel der Mischung mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, warm und leicht gesüßt vor dem Schlafengehen trinken. Süßen mit Honig unterstützt die Wirkung.

Beim Einschlafen helfen noch andere beruhigende Heilpflanzen wie die Passionsblume, Hafer und Lavendelblüten.