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Skadi – Skandinavische Göttin des Winters

Skadi

(Collage von Helga Emmering-Christ)

Wenn die Schneekönigin ihren Zauber über das Land gelegt hat, erfreuen wir uns am Winter. Skadi heißt die Göttin, die den Ländern im hohen Norden Europas ihren Namen gab. Dort, in Skandinavien, ist sie die Göttin des Schnees, des Eises, der Jagd und auch des Skilaufs. Sie liebt die schneebedeckte Weite, die blitzenden Eiskristalle, die vereisten Berge, die langen Eiszapfen, die zugefrorenen Seen und die schimmernden Sonnenstrahlen, die alles in einen Eispalast verwandeln.

Sie liebt auch die Einsamkeit und Ruhe. Mit Pfeil und Bogen aus glitzernden Eiskristallen ist sie unterwegs, auch mit einem langen Speer, mit dem sie Wolf und Bär jagt. Manchmal lässt sie sich, gekleidet in schneeweiße Felle, in einem Eisschlitten von ihren wollig weißen Hunden durch ihre Welt ziehen. Zuhause fühlt sie sich unter den funkelnden Sternen, die leuchtenden Nordlichter des weiten Himmels weisen ihr nachts den Weg.

In der Edda wird berichtet, dass Skadi eine kämpferische junge Frau war. Die Götter hatten ihren Vater Thjazi getötet, weil dieser die Göttin der Jugend, Iduna, entführt und ihre Äpfel gestohlen hatte. Von diesen Äpfeln war Jugend und Unsterblichkeit der Götter abhängig. Skadi jedoch wollte ihren Vater rächen und trat wütend und mutig vor die Mächtigen, bedrohte sie mit ihrem Speer und schrie nach Rache. Erst als die Götter ihr versprachen, dass sie sich als Wiedergutmachung unter ihnen einen Ehemann auswählen dürfe, ließ sie sich schließlich besänftigen. Wie so häufig unter Göttern hatte dieses Angebot allerdings einen Haken: Die heiratsfähigen Götter versteckten sich hinter einem Vorhang, so dass nur ihre Füße zu sehen waren. Skadi musste sich also für ein Paar nackter Füße entscheiden. Füße gelten – wie Spuren im Schnee – als Erkennungszeichen. Skadi überlegte: Baldur, den attraktiven Sonnengott, den hätte sie gern geheiratet. Also suchte sie sich das schönste Paar Füße aus, das sie unter den Göttern finden konnte. Zu ihrem Erstaunen aber gehörten diese Füße nicht zu Baldur, sondern zum Gott des Meeres, Njörd. Auch Götter leben nach Gesetzen und müssen sich dem Schicksal fügen – und so heirateten Skadi und Njörd. Da das Ehepaar so gegensätzlich war – sie liebte die Berge, er das Meer – wurden sie miteinander nicht glücklich. Auch ihr Versuch, jeweils neun Tage in der Heimat des Anderen zu verbringen, rettete diese Verbindung nicht. Schließlich trennten sie sich wieder.

Skadi konnte gar nicht schnell genug wieder zurück in ihr geliebtes Land des ewigen Schnees kommen. So zerbrach sie die Latten ihres Ehebettes und schnallte sie sich unter ihre Füße – die Skier waren erfunden. Seitdem leisten sie den Skandinaviern sehr gute Dienste – kein Wunder also, dass sie bis heute „ihre“ Göttin Skadi verehren.

Ein Wintertag

Botschaft der Skadi

Skadi ist eine der wenigen Wintergöttinnen, die Eis und Schnee und auch den Wintersport liebt, die mit großer Freude im Winterwald auf die Jagd geht. Skadi lehrt, welche Freuden diese Jahreszeit haben kann. Sie ermuntert Dich, hinaus zu gehen in die Einsamkeit der Natur, des Winters, der Stille, wenn Du Rat und Hilfe brauchst. Die Weite, die Kälte, der Schnee und die Luft, die Du atmest, geben Dir auch in Deinem Inneren die Klarheit, die Du suchst. Sie wecken Deine Kreativität für ungewöhnliche Lösungen. Du findest den Mut, Dein eigenes Leben zu leben, genau dort, wo es Dir gefällt. Und dann wirst Du in Dir und um Dich herum viele kostbare Schätze finden, die Dich erstrahlen lassen, so wie der Schnee im Sonnenschein glitzert.