Centaurium erythreae, ein Enziangewächs. Das Tausendgüldenkraut ist in Europa nicht sehr häufig und steht unter Naturschutz. Es wächst auf lehmigem, verdichteten Böden an Wiesen, Weg- und Waldrändern. Der vierkantige, zähe Stängel, wird bis zu 40 cm hoch und trägt ein Büschel sternförmiger rosaroter Blüten. Sie sind von bestechend schlichter Schönheit und sehen aus wie kleine Enziane, mit denen sie verwandt sind. Tausendgüldenkraut blüht bei sonnigem Wetter von Juli bis September. Verwendet wird das gesamte Kraut mit Blüten. Diese Pflanze hat ihren Namen von einem griechischen Zentauren, der die eitrigen Wunden an seinen Pferdebeinen mit Tausendgüldenkraut geheilt haben soll. Erythros ist das griechische Wort für rot und bezieht sich sowohl auf die Blütenfarbe, vielleicht auch auf die Wirkung bei Hautausschlägen.
Tausendgüldenkraut heißt es der Legende nach, weil einst ein reicher Mann, der immer wieder an Fieber litt, demjenigen eintausend Gulden versprach, der ihm ein Heilkraut gegen seine Krankheit bringen könne. Das Fieberkraut wurde gebracht, der Kranke geheilt und der Name 1000guldenkraut fortan respektvoll verwendet.
Sebastian Kneipp schätzte es als Universalmittel. Seinen Erfahrungen nach verdrängt es Magenwinde, schafft unbrauchbare und ungenügende Sekrete fort, verbessert Magensäfte und wirkt sich günstig auf Leber und Niere aus. Für ihn ist es das beste Mittel gegen Sodbrennen. Und er schrieb: Der Name lautet auf eine hohe Summe, die Hilfe spendet das Kraut einem jeden umsonst.
Tausendgüldenkraut enthält Bitterstoffe (Amarogentin und Gentiopikrin) und ist ein Allheilmittel für alle Beschwerden, die auf kraftlose Verdauung zurückzuführen sind. Es wirkt als Magenkraut mild und sanft bei Appetitlosigkeit und Verdauungsschwäche, stärkt besonders einen lustlosen Magen, (nicht bei übersäuertem Magen oder Magengeschwüren verwenden), hat sich bewährt bei allen Virus-Infektionen, Influenza-Viren, Coxackieviren mit Fieber (deswegen heißt es auch Fieberkraut). Tausengüldenkraut hilft allen auf die Beine, die sich nach schwerer Krankheit nur schlecht wieder erholen. Es stärkt bei Erschöpfungszuständen, unterstützt die psychologische Behandlung von Magerscuht und Essstörungen, beruhigt und begleitet bei Schwangerschaftsübelkeit und heilt und desinfiziert (als Umschlag) schlecht heilende Wunden und Ekzeme.
Die Essenz Centaury von den Bachblüten ist die Essenz, die den eigenen Willen wieder spürbar macht und hilft, die eigenen Bedürfnisse besser zum Ausdruck zu bringen, sich durch zu setzen.
Tee aus Tausengüldenkraut – Bereiten Sie den Tausendgüldenkrauttee am besten als Kaltansatz zu: Übergießen Sie ½ Teelöffel voll Tausendgüldenkraut mit 250ml kaltem Wasser, lassen über Nacht stehen und sieben dann ab. Diesen Tee können Sie auf Trinktemperatur erwärmen und vor den Mahlzeiten ungesüßt trinken. So ein Becher voll pro Tag genügt.
Tausendgüldenkrautwein: Übergießen Sie in einem großen Weckglas 15 g Tausendgüldenkraut, 10 g Kamille und eine mit der Schale geschnittene (unbehandelte) Orange mit 0,75 l mildem Weißwein. Lassen Sie diesen Ansatz 10 Tage lang stehen und schütteln regelmäßig um. Dann sieben sie den Wein ab und bewahren ihn in einer dunklen Flasche im Kühlschrank auf. Trinken Sie ein Likörgläschen dieses „Arzneiweines“ vor dem Essen. Wer diesen Wein trinkt, entdeckt Fröhlichkeit und Lebensfreude wieder. „Bitter macht das Herz froh” heißt es in der Volksmedizin. Das gilt besonders für das Tausendgüldenkraut.
Ein Badezusatz von Tausendgüldenkraut hilft bei Übermüdung und bei unreiner Haut. Weichen Sie 3 Esslöffel Tausendgüldenkraut in 1 Liter Wasser 12 Stunden lang ein, sieben ab und fügen es dem warmen Badewasser hinzu. Und staunen Sie über die Wirkung.
Bei Blutarmut: 1 Teelöffel voll Tausendgüldenkraut in 1 Liter guten Rotwein 8 Tage lang ziehen lassen. Abseihen, in einer dunklen Flasche kühl lagern. 2 x täglich ein kleines Gläschen getrunken, stärkt das Blut.
Neuere wissenschaftliche Untersuchungen einer weiteren Inhaltsstoffgruppe des Tausendgüldenkrautes, der Eustomine, haben aufgezeigt: das Tausendgüldenkraut enthält hochwirksame Antimutagene, d.h. vor Tumor schützende Substanzen.