Die einfachste Variante, Heilpflanzen zu verschenken, ist die, sie zu Dekorationszwecken zu verwenden. Ein Sträußchen aus Thymian, Salbei, Lavendel oder Rosmarin sieht nett aus an jedem Geschenk. Für Dekorationen können Sie Pflanzen auch im Winter aus dem Garten oder bei einem Spaziergang ernten, zu Heilzwecken sollten sie sie nicht mehr verwenden. Durch die langen und kalten Nächte verlieren die Pflanzen zu sehr an Wirkstoffen. Nutzen Sie ihren Vorrat an getrockneten Kräutern und Heilpflanzen aus dem Sommer. Getrocknete Heilpflanzen sind relativ günstig in Apotheken, Naturkostläden, Reformhäusern und im Kräuterfachhandel erhältlich. Die konzentrierte Kraft von Heilpflanzen steckt zudem in ätherischen Ölen sowie in Pflanzenauszügen mit Öl oder Alkohol.
Badesalz – für die Wonne in der Wanne
Fragt man Frauen, woran Sie bei wohl fühlen denken, steht an erster Stelle auf der Beliebtheitsskala die Wonne in der Wanne. Um den Badespaß zu erhöhen und gleichzeitig einen gesundheitlichen Nutzen zu haben, ist ein Badesalz mit Heilpflanzenauszügen ideal. Es reinigt, pflegt, durchblutet die Haut und hinterlässt einen angenehmen Duft – und ist auch als Körper-Peeling geeignet.
Rezept Badesalz: Nehmen Sie 250 Gramm grobes Meersalz oder auch Salz aus dem Toten Meer. Dann brauchen Sie ein gutes Olivenöl und ein wohlduftendes ätherisches Öl. Wenn Sie von der Herstellung des Rasierwassers noch Rose und Lavendel haben, können Sie diese gleich noch mal verwenden, denn beide eigenen sich auch zur Hautberuhigung, Entspannung und Pflege im Wannenbad. Mischen Sie 5 ml Olivenöl mit 10 Tropfen ätherischem Lavendelöl – und geben nach Wunsch noch 3 bis 5 Tropfen Rosenöl hinzu. Tipp: Echtes ätherisches Rosenöl ist sehr teuer, da die Gewinnung sehr aufwändig ist. Eine preisgünstigere Alternative ist Rosengeranie, aber auch hier sollten Sie auf Naturreinheit und kontrollierte Qualität achten. Dieses Ölgemisch verteilen Sie in einer Schüssel sorgfältig über dem Salz und rühren alles gründlich durch. Wenn sie noch getrocknete Rosenblütenblätter vom Sommer haben, geben Sie diese mit hinein, eventuell vorher klein schneiden. Füllen Sie das Salz in ein verschließbares Glas. Sie können auch Einzelportionen abfüllen in kleine Säckchen aus durchsichtigem Stoff (z.B. Organza). Diese können dann in die Wanne gehängt werden.
Rasierwasser mit Heilpflanzen
Die hautpflegende Grundlage eines Rasierwassers ist leicht herzustellen: Sie brauchen dazu als Basiszutaten Hamamelis-Wasser und 70%igen Alkohol aus der Apotheke. Alkohol dient der Haltbarmachung und hat desinfizierende Wirkung. Hamamelis-Wasser wird aus der Zaubernuss gewonnen, eine der wichtigsten Pflanzen in der Naturkosmetik, die in vielen Gesichtspflegepräparaten enthalten ist. Geschätzt wird an der Zaubernuss ihre adstringierende (zusammenziehende), straffende und bindegewebsanregende Wirkung. Stoffwechselprozesse in der Haut werden angeregt, Entzündungen wird vorgebeugt. So trägt die Zaubernuss unterstützend zu einem klaren, rosigen Teint bei und lässt kleine Schnittverletzungen nach dem Rasieren leicht abheilen.
Rasierwasser-Rezept mit ätherischem Öl: Mischen Sie 90 ml Hamamelis-Wasser mit 10 ml 70%gem Alkohol und geben Sie dann 5 bis 10 Tropfen eines reinen ätherischen Öls dazu – entweder Ihren oder seinen Lieblingsduft. Typisch „männliche Duftnoten“ sind Wacholder oder Zypresse, die zudem die Haut schützen. Hautberuhigend wirken auch Rose und Lavendel.
Rasierwasser mit Duftblatt-Pelargonie – nach einem Geheimtipp von Vincent Klink. Diesmal brauchen Sie zu den 100 ml Hamameliswasser mehr Alkohol, nämlich 100ml ml 70%igen Alkohol und 2 bis 3 frische Triebe einer Duftblatt-Pelargonie. Das ist eine besondere Geranienart, deren ätherische Öle nicht nur besonders gut riechen, sondern auch entzündungshemmend und desinfizierend wirken. Im Winter verbessern Duftblatt-Pelargonien die Luft in geheizten Räumen, denn schon leichte Luftbewegungen setzen ihre Aromastoffe frei. Ursprünglich stammen Duftblatt-Pelargonien aus Südafrika. Es gibt sie mit unterschiedlichsten Duftnoten: nach Apfel oder Orange, Muskat oder Ingwer, Zitrone oder Rose oder auch nach Zedernholz und Pfefferminze. Die Blätter lassen sich auch in der Küche verwenden – zum Beispiel, um Marmelade, Pudding, Tee oder Bowle zu aromatisieren – oder als Tee. Und auch für Duftpotpourris können sie die getrockneten Blätter verwenden. Lassen Sie den Rasierwasser- Ansatz 10 Tage stehen, dann ist Weihnachten und das Rasierwasser fertig. Sie müssen den Ansatz nur noch abfiltrieren und in ein schönes Sprüh-Fläschchen füllen und mit einem Etikett versehen.
Quittenöl – zur Pflege trockener Haut
Die Schale der Quitte enthält ein wertvolles Wachs, das der Frucht als Schutzschicht dient. Diesen „Schutzschild“ können wir für unsere eigene Haut nutzen, indem wir das Wachs der Quittenschale in Jojobaöl ausziehen. Schälen Sie Quitten und legen sie die Schale für eine Woche in Jojobaöl ein. Tipp: Achten Sie darauf, dass die Schalen vollständig mit Öl bedeckt sind und das Öl mindestens 1 cm über den Schalen steht. Stellen Sie den Ansatz an einen warmen Platz. Jojobaöl ist eigentlich gar kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs – in dem sich das Wachs der Quittenschale und die darin enthaltenen ätherischen Öle am besten lösen. Sie können es sehr schnell riechen, denn bereits nach kurzer Zeit duftet auch das Jojobaöl nach Quitten. Filtern Sie die Schalen nach 1 Woche ab und füllen das Öl in ein dekoratives Fläschchen. Verwöhnen Sie sich selbst mit diesem Öl, das pflegt und Feuchtigkeit auf der Haut bindet – oder verschenken Sie es.
Brennnessel-Haarwasser – für glänzende Fülle
Die Brennnessel ist eine hilfreiche Heilpflanze bei „haarigen“ Problemen. Schon früher wusste man, dass Brennnessel im Futter Pferden zu einem glänzenden Fell verhilft. Auch für den menschlichen Haarschopf ist sie gut, denn die in der Brennnessel enthaltene Kieselsäure stärkt Kopfhaut und Haare, ihre Pflanzensäuren bewirken zusätzlich für eine bessere Durchblutung der Kopfhaut.
Rezept: Sie brauchen 2 Hände voll getrockneter Brennnesselblätter und 1 bis 2 Esslöffel geschnittene Klettenwurzel, dazu je einen Viertelliter Wasser und Essig. Mischen Sie Wasser mit Essig in einem Topf und geben Sie die getrockneten Brennnesselblätter hinein. 10 Minuten lang kochen. Abkühlen lassen, absieben und in eine dunkle Flasche abfüllen. Um dem Haarwasser eine Duftnote zu verleihen und die pflegende Wirkung zu verstärken, können Sie 10 Tropfen eines ätherischen Öls zugeben. Besonders geeignet sind Rosmarin- oder Lavendelöl. Rosmarin eignet sich vor allem für dunkles Haar. Er fördert die Durchblutung der Kopfhaut und macht kräftige Haare. Lavendel kräftigt ebenfalls den Haarwuchs und „entstresst“ strapazierte Haare. Tipp: Im Kühlschrank aufbewahren, jeden zweiten Tag in die Kopfhaut einmassieren.