Zum Inhalt springen

Zitrusfrüchte

Blüten und Früchte

Pomeranze oder Bitterorange

Die Urform aller Zitrusarten ist die sogenannte Pomeranze oder Bitterorange. Alle Züchtungen sind aus ihr hervorgegangen. Ihre Schalen kennen sicher alle, denn daraus wird das echte Orangeat zum Backen hergestellt. Die Pomeranze ist als einzige Vertreterin der Zitrusfrüchte noch im offizinellen Arzneischatz enthalten. Es heißt wirklich „offizinell“, leitet sich ab von dem Verkaufsraum in der Apotheke, der „Offizin“ heißt.

Bitterorangen-Tinktur – Aus den Schalen der Bitterorange wird eine Tinktur „Tinctura aurantii“ hergestellt, die in Apotheken zu kaufen sind. Sie kostet etwa € 5,25 für 50 ml. Sie schmeckt sehr angenehm bitter, wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Gleichzeitig entfaltet sie eine leicht beruhigende Wirkung. Ein ideales Mittel für alle, die einen nervösen Magen haben oder nervös bedingte Einschlafschwierigkeiten. Dosierung: Bei akuten nervösen Beschwerden 3 x 20 Tropfen täglich in ein halbes Glas Wasser vor dem Essen bzw. die letzte Dosis vor dem Schlafen gehen.

Bitterorangen-Schalen-Tee – Wer Tinkturen nicht mag, weil sie mit Alkohol ausgezogen werden, kann sich auch einen alkoholfreien Schlaftrunk aus getrockneten Pomeranzenschalen zubereiten. Dazu 1-2 Teelöffel getrocknete Pomeranzenschalen mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und vor dem Schlafengehen schluckweise trinken. Zur Verstärkung der Wirkung können Sie noch einige Tropfen Baldriantinktur hinzufügen.

Bitterorangen-Blüten-Tee – Noch wohlschmeckender ist ein Tee aus Orangen- oder Pomeranzenblüten, der sehr beruhigend wirkt und ideal ist zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Sie bekommen Orangeblütentee in jeder Apotheke.

Was ist eine Land-Pomeranze? Als Urheber gelten Tübinger Studenten, die diesen Ausdruck zu Beginn des 19. Jahrhunderts scherzhaft für Mädchen vom Land gebrauchten. Dabei bezog sich der Ausdruck ursprünglich auf die rotwangige Gesichtsfarbe eines Mädchens vom Land – die Parallele zur Farbe der Pomeranze – wurde dann aber auf Bauernmädchen überhaupt übertragen.

Ätherische Zitrusöle

Blüten und Früchte

Alle Zitrusöle haben einen aufmunternden, belebenden Effekt. Aus der Forschung weiß man, dass Zitrusöle die Zirbeldrüse anregen, die das lichtempfindliche Hormon Melantonin produziert und daher der stimmungsaufhellende Effekt stammt.

Bitte beachten: Die angebrochenen Fläschchen sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, sie sind nach Anbruch höchstens noch 6-8 Monate haltbar. Unverträglichkeitsreaktionen: Alle ätherischen Öle der Zitrusfrüchte machen die Haut lichtempfindlicher und können nach intensiver Sonneneinstrahlung, je nach Hauttyp, Irritationen hervorrufen.

Neroli – das Öl aus den Blüten der Bitterorange. Der Duft der Orange, insbesondere der Bitterorange, wirkt sehr stark auf die Psyche, muntert auf, vermittelt Lebenslust und Energie. Dieser intensive Duft kommt aus dem ätherischen Öl, das in den Blüten der Bitterorange enthalten ist. Für einen Liter Neroli- Essenz muss 1 Tonne (!) Orangenblüten von Hand geerntet werden, das macht das Öl sehr kostbar.

Orangenschalen-Öl – In der Duftlampe eignet sich Orangenöl ausgezeichnet zur Verbesserung der Raumluft. Weil es auch desinfizierend wirkt, wird es in Erkältungszeiten gerne gebraucht. Bei Panikattacken oder in Schocksituationen kann Neroli stabilisieren. Dafür muss man es auf die Herzgegend und auf den Puls am Handgelenk auftragen. Es bringt in die Gegenwart zurück und erleichtert das Verarbeiten des Vorgefallenen. Bevor ein Arzt eintrifft, kann das eine zusätzliche sinnvolle Erste Hilfemaßnahme sein. Für Situationen, von denen man vorher schon weiß, das sie einen seelisch belasten werden, kann man sich etwas Orangenblütenöl auf ein Taschentuch träufeln und mitnehmen.

Rezepte mit Zitronen

Zitrone mit Kumquats

Unsere Großmütter wussten es noch: gegen raue Ellenbogen hilft das Abreiben mit dem Inneren einer bereits ausgepressten Zitronenschale. Und auch für weiße Zähne braucht man keine Zahncreme mit aggressiven Zusätzen, sondern reibt sie regelmäßig mit der weißen Innenseite der Zitronenschalen ab.

Gurgellösung – bei Erkältungen oder Halsentzündungen kann man gut mit Zitronensaft gurgeln. 1 Teelöffel Zitronensaft (oder 1 Tropfen ätherisches Zitronenöl) in ein halbes Glas Wasser geben. Spülungen mit Zitronenöl oder -saft stärken das Zahnfleisch und beugen Entzündungen der Mundschleimhaut vor.

Bei Halsschmerzen bringen Halswickel mit Zitrone eine Erleichterung. Kalte Zitronenkompressen lindern bei Fieber auf der heißen Stirn, da die Zitrone fiebersenkende Eigenschaften hat. Auch ein Zitronenbad, nicht heißer als 35 bis 37 Grad, kann sehr erfrischend und angenehm sein, wenn das Fieber nicht zu hoch ist.

Honig / Zitrone – ein bewährtes Rezept aus dem Ayurveda bei Erkältungen: 2-3 Teelöffel frisch ausgepresster Zitronensaft werden mit der gleichen Menge Honig in einem Glas warmen Wasser solange verrührt, bis sich der Honig aufgelöst hat. Die richtige Mischung erkennen Sie daran, dass dieses Getränk weder sauer noch süß schmeckt. Trinken Sie es eine halbe Stunde vor Ihrem normalen Frühstück – und Sie werden sich schon nach kurzer Zeit putzmunter und sehr belebt fühlen. Erkältungen haben keine Chance mehr.